Mischwälder haben weniger Probleme mit dem Klimawandel

Grünen-Landtagsabgeordneter Stefan Wenzel informiert sich bei der Niedersächsischen Landesforsten

NIEDERSACHSEN/REGION (red). Stefan Wenzel, langjähriger Landtagsabgeordneter von Bündnis 90/Grüne, informierte sich jetzt bei den Niedersächsischen Landesforsten über die aktuelle Lage des Waldes. Zahlreiche Stürme, die Dürre der vergangenen Jahre und die massenhafte Vermehrung von Borkenkäfern hatten große Waldflächen zerstört, die nun wiederbewaldet werden müssen. Begleitet wurde die Exkursionsroute von einigen kommunalen Akteuren und Vertretern von Umweltverbänden. Anhand zahlreicher Waldbilder zeigten die Experten der Landesforsten, wie sie mit der ernsten Lage in den Wäldern umgehen. „Jede Baumart hat verschiedene Eigenschaften, die für sie sprechen“, erläutert Dr. Klaus Merker, Präsident der Niedersächsischen Landesforsten, das Konzept der NLF. So sei die Buche von hohem ökologischen Wert und habe vielerorts positive Wirkungen auf den Wasserhaushalt und die Eiche überzeuge mit dauerhaftem Holz und großer Stabilität. An der Douglasie entzünde sich Kritik des Naturschutzes, doch sie produziere viel und vielseitig einsetzbares Holz und speichere daher viel CO2, weswegen die Klimaschutzleistung besonders hoch sei. Dr. Merker erklärt: „Wo vorher Fichten standen, sorgen wir für Vielfalt und mischen zahlreiche Baumarten miteinander. Nur auf wenige Baumarten zu setzen und andere Baumarten zu verteufeln, ist angesichts des Klimawandels falsch. Denn wir müssen sicherstellen, dass Wald auch zukünftig neben Erholungsort und Lebensraum auch Rohstofflieferant und Klimaschützer ist.“ Dass die Entwicklung von Mischwäldern für die Landesforsten kein neues Konzept ist, ist den Wäldern anzusehen: zahlreiche Fichtenwälder, die nun Sturm oder Borkenkäfer zum Opfer gefallen sind, haben die Landesforsten im Zuge der Umsetzung des LÖWE-Programms (Langfristige Ökologische Waldentwicklung) bereits in den vergangenen Jahrzehnten mit Buchen und anderen Mischbaumarten unterpflanzt. „Wo diese Vorarbeiten schon Wirkung zeigen, haben wir heute weniger Probleme mit dem Klimawandel“, erläutert Dr. Merker. Stefan Wenzel hob die hohe multifunktionale Bedeutung der Wälder hervor. „Auf den großen Freiflächen Mischwald zu entwickeln, ist eine Mammutaufgabe, die nicht dem Zufall überlassen werden darf. Es stellt eine große Herausforderung für die Landesforsten dar, dabei den vielen Ansprüchen auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse gerecht zu werden.“

Foto: Niedersächsische Landesforsten