EGESTORF/WENNIGSEN (red).
Die neue Kohlepfadtafel an der Quelle des Schleifbaches wurde heute durch den Stellvertretenden Bürgermeister Dr. Max Matthiesen, Mitglieder des Fördervereins Besucherbergwerk Barsinghausen sowie durch Mitarbeiter der Barsinghäuser Beschäftigungsinitiative (BBI) und des Forstamtes eingeweiht und erinnert auch an die in 2016 abgebrannte Schleifbachhütte. Die Firma Heinemann Designe und Grafik in Zusammenarbeit mit der BBI, die hierfür knapp 60 Arbeitsstunden investiert hatten, konnte dieses tolle Projekt nun abschließen. Die Kosten der Tafel wurden komplett durch das Forstamt Saupark getragen. Die Tafel erzählt die Geschichte der Holzbeschaffung der Dorfgemeinschaften und des Adels aus dem Deistervorland. Ab 1797 wurde durch die kurfürstlich-hannoversche Kammer das erste mal Kohle im Deister abgebaut. Damals wurden knapp 2.000 Tonnen jährlich gefördert und zur Dampfkesselheizung und Stubenheizung genutzt. Nachdem die Förderung 1817 bestreikt wurde, übernahm August Wilhelm Stopp die Leitung des Bergwerks am Süerßerbrink und führte die erste Knappschaftsordnung ein. Dadurch wurden die Streikenden beschwichtigt und der Kohleabbau konnte ausgebaut werden, sodass zwischen 1830 und 1864 bereits bis zu 20.000 Tonnen Kohle gefördert wurde. In den darauffolgenden knapp 100 Jahren wurden die Stollen immer tiefer erschlossen und dadurch die Kohlenot der Einwohner nach dem 2. Weltkrieg gelindert. Die Schleifbachhütte wurde damals als Betriebsgebäude für den Kohleabbaue genutzt. Nach dem Ende des Kohleabbaus wurde das Gebäude durch den Landkreis Hannover zu einem Wanderheim umgebaut und später durch die Region Hannover für die Jugendarbeit genutzt. So konnten Jugendgruppen die Schleifbachquelle erkunden, Holz machen und ohne Strom, Internet und fließend Wasser die Natur des Waldes genießen. Als Gegenleistung wurde die Schleifbachhütte durch Arbeitseinsätze gepflegt und unterhalten, bis es im Jahr 2016 zu einem Brand kam. Durch einen glücklichen Umstand wurde kein Mitglied der Jugendgruppe in dieser Nacht verletzt. Leider hat die Region Hannover die Schleifbachhütte nicht wieder aufgebaut. Die neue Kohlepfadtafel erinnert nun an die Bergbaugeschichte des Deisters und der vielen tollen Geschichten die Jugendliche und Ihre Betreuer von diesem tollen Standort zu erzählen haben.
Foto: Stadt