Rosenapotheke: Kotbretter unter den Nestern von Mehlschwalben bieten Schutz

Naturschützerin Hannelore Owens lobt den Einsatz für die brütenden Vögel / Zwölf Nester werden jedes Jahr genutzt / Dienstleistungsunternehmen von Frank Brien berechnet Freundschaftspreis

Apotheker Harald Klöber (3.v.re.), Naturschützerin Hannelore Owens (2.v.re.), Gila Maiwald von der Rosenapotheke sowie Mike Wittmann (v.li.), Meche Akopian und Frank Brien vom Dienstleistungsunternehmen Brien freuen sich über die frisch angebrachten Kotbretter.

BARSINGHAUSEN (red/ta). Im vergangenen Jahr überreichte Hannelore Owens, seit über 30 Jahren ehrenamtlich aktiv im Naturschutz vor Ort, im Namen des NABU-Bundespräsidenten Jörg-Andreas Krüger dem Apotheker Harald Klöber eine Auszeichnung für seinen langjährigen, vorbildlichen Schutz der Mehlschwalbe und ihrer Nester an seinem Gebäude, der Rosenapotheke. Wie Owens berichtet, werden die an der Rosenapotheke von Mehlschwalben angebrachten Nester seit Jahren von den Vögeln zum Brüten sehr gern genutzt. Die Anzahl der Nester sei jedoch in kürzester Zeit ganz rasant von drei auf zwölf Nester gestiegen, sodass Apotheker Klöber sich gezwungen sehe, weitere Kotbretter anbringen zu müssen, um seine Kunden und die Patienten der benachbarten Arztpraxis vor herabfallendem Kot während der Brutzeit zu schützen. Das sei allerdings äußerst aufwendig und umfangreich, berichtet Owens. Klöber habe diese Arbeiten extern vergeben müssen und die Firma Brien Dienstleistungen damit beauftragt. Für die Kotbretter wurde Hartholz verwandt, wobei Frank Brien die reine Tischlerarbeit nicht in Rechnung stellte.

„Beim Anbringen von Kotbrettern gilt es, bestimmte Vorschriften gemäß §44 BNatSchG einzuhalten, denn die Mehlschwalben und ihre Nester stehen unter besonderem Schutz. Die Nester dürfen nie entfernt werden; auch nicht während der Abwesenheit der Vögel in ihrem Winterquartier. Ferner dürfen sich die Vögel weder durch Arbeiten am Gebäude, noch durch die Kotbretter selber gestört fühlen“, erklärt Owens. „Ich freue mich sehr, dass ich dieses Projekt unterstützend begleiten durfte“, fährt sie fort. „An dieser Stelle geht mein Dank auch an Sylvia Weber, zuständig beim LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.) für Artenschutz an Gebäuden, die nicht nur bei diesem Projekt, dem Anbringen von Kotbrettern, sondern auch in der Vergangenheit (z.B. Renovierungsarbeiten an der Albert-Schweitzer-Schule in Großgoltern), immer wieder gern meine Fragen beantwortete und mich ausführlich beriet“, Eine enge Zusammenarbeit der Naturschutzverbände sei für sie selbstverständlich, habe Weber ihr gegenüber erklärt. Auf ihrer Webseite können zahlreiche nützliche Informationen zum Thema Artenschutz an Gebäuden abgerufen werden Link: www.lbv-muenchen.de/index.php?id=209. „Die Familie Klöber ist dem Naturschutz seit langer Zeit sehr verbunden“, berichtet Owens. Harald Klöbers Vater, Wolf-Dieter Klöber, kenne sie noch aus den 90er Jahren. „Er war, wie ich, Gründungsmitglied des NABU Barsinghausen und ein wichtiges Mitglied im Beirat. Der Bruder, Wolfram Klöber, war ebenfalls ehrenamtlich für den NABU im Vorstand tätig“, fährt sie fort. Abschließend bedankt sich Owens bei Apotheker Klöber mit den Worten „Vielen, vielen Dank an Sie, sehr geehrter Herr Klöber, für den hervorragenden Artenschutz! Die Mehlschwalben leiden u.a. unter Wohnungsnot und benötigen dringend unsere Hilfe. Sie, Herr Klöber, gehen mit gutem Beispiel voran; mögen es Ihnen viele Naturfreunde nachmachen!“

Fotos: ta