Tafel geht mit neuem Führungsteam ins neue Jahr

Reinhard Dobelmann zieht sich zurück

BARSINGHAUSEN. Die Tafel Barsinghausen startet mit einem neuen Führungsquartett in das Jahr 2014. Der bisherige Leiter und Vorsitzende der AWO Barsinghausen, Reinhard Dobelmann, zieht sich aus der Arbeit für die Tafel zurück. Ihm folgt ein vierköpfiges Team, bestehend aus Peter Radike, Heidi Rogge, Marion Meents und Christa Ufer.

Radike hat vor drei Jahren die Ausgabestelle in Gehrden mit gegründet. Christa Ufer ist seit der Gründung in Barsinghausen dabei. Heidi Rogge macht seit acht Jahren mit und Marion Meents ist seit einem halben Jahr dabei. „Sie sind alle bewährte Kräfte“, sagte Dobelmann. Er sei sicher, dass die Arbeit in guten Händen liegt und gut weiter geht.

Sie sind das neue Leitungsteam der Tafel Barsinghausen mit Außenstelle Gehrden: Christa Ufer (von links), Peter Radike, Marion Meents und Heidi Rogge.

Sie sind das neue Leitungsteam der Tafel Barsinghausen mit Außenstelle Gehrden: Christa Ufer (von links), Peter Radike, Marion Meents und Heidi Rogge.

Vor zwölf Jahren wurde die Tafel unter der Trägerschaft der AWO gegründet. die letzten sechseinhalb Jahre leitete Dobelmann die Einrichtung, die ihre Kunden gegen eine geringe Aufwandsentschädigung  mit kostenlosen Lebensmitteln versorgt. „Alle zwölf Jahre sind erfolgreich gewesen“, ist Dobelmanns Bilanz. Wachstum habe es auf allen Ebenen gegeben: bei den Kunden, bei den Helfern, bei der Ladenfläche in Barsinghausen, mit der zweiten Ausgabestelle in Gehrden, mit eigenen Kühlfahrzeugen und Lagermöglichkeiten für die Kühl- und Gefrierprodukte.

Reinhard Dobelmann hat sich zum Jahreswechsel nach sechseinhalb Jahren als Leiter aus der Arbeit für die Tafel zurückgezogen.

Reinhard Dobelmann hat sich zum Jahreswechsel nach sechseinhalb Jahren als Leiter aus der Arbeit für die Tafel zurückgezogen.

In Barsinghausen versorgt die Tafel inzwischen 400 von insgesamt 2000 Bedarfsgemeinschaften. In Gehrden sind es 146 von etwa 700 Bedarfsgemeinschaften für Gehrden und Ronnenberg zusammen. Die Akzeptanz sei gewachsen, sagte Dobelmann. Allerdings mache sich auch die neue Aufnahme von Flüchtlingen in den Gemeinden bemerkbar, fügte Radike an.

Die Tafel finanziert sich in erster Linie über Spendengelder. 22000 Euro an Ausgaben müssen zurzeit jährlich abgedeckt werden: die Nebenkosten im Laden, Steuer- und Versicherung sowie Benzin für die Fahrzeuge. „Dank vieler Spendengelder kommen wir immer gerade so hin“, sagte Dobelmann.

In 2014 gibt es besondere Herausforderungen, die das neue Team bewältigen muss. In Gehrden steht der Umzug aus dem alten Feuerwehrgerätehaus an. Neue Räumlichkeiten sind gefunden, aber die Verträge noch nicht unterzeichnet. Im Barsinghäuser Laden am Langenäcker leiden die Waren und Helfer im sommer besonders unter der Hitze in den Räumen. „Die Kühlgeräte heizen den Raum mit ihrer Abluft auf und zusätzlich liegt die Sonne auf den großen Scheiben“, beschreibt Heidi Rogge die Situation. Ein erster Kostenvoranschlag für eine Klimatisierung des Raumes beläuft sich auf 7000 Euro.

Problematisch wird die Situation, wenn Ende Juli die beiden Stellen für Bürgerarbeiter wegfallen. Sie haben bisher mit 30 Wochenstunden viele Fahrdienste erledigt und im Laden geholfen. „Sie haben zwischen den Helfergruppen an den beiden Ausgabetagen für Kontinuität und Informationsausstausch gesorgt“, sagte Dobelmann. In Barsinghausen hat die Tafel insgesamt 50 Helfer, in Gehrden sind es 30 Helfer. Die Lebensmittel werden aus einem Umkreis von 25 Kilometern von Supermärkten abgeholt, die ihre Ware mit ablaufendem Mindesthaltbarkeitsdatum zur Verfügung stellen.

Inzwischen sind die Tafelhelfer aber auch anerkannte Experten, wenn es um das Thema Armut geht. In Konfirmandengruppen und zunehmend in sozialen Einrichtungen berichten sie von ihrer Arbeit und den Umständen, die die Tafeln erforderlich machen. „Wir würden gern eines Tages überflüssig werden, aber die Entwicklung spricht dagegen“, sagte Radike.

Fotos: dw