Dem süßen Zucker auf der Spur

Barsinghäuser Senioren besuchen Zuckerfabrik in Nordstemmen

P1060937BARSINGHAUSEN (red). Genau zum richtigen Zeitpunkt, inmitten  der Rübenkampagne, hatte das Seniorenbüro zum Besuch der Zuckerfabrik eingeladen und schon machten sich 40 Senioren  auf   den Weg nach Nordstemmen. Sie erlebten zunächst einen Video-Vortrag über die Entstehung und Entwicklung des Werkes, das im Jahr 1865 erbaut und  2003 durch die  Nordzucker AG übernommen wurde. Das neue Flüssigzuckerwerk  konnte schon 2001 den Betrieb aufnehmen.. Im 4-Schichtbetrieb werden div. Flüssigzucker, Mischungen aus flüssigen und kristallinen Komponenten produziert. In der sog. Kampagne werden pro Tag 16.000 t Rüben verarbeitet. Fest angestellt sind 170 Mitarbeiter, in der Kampagne steigt die Zahl auf über 200.

P1060935Nach der  Einführung schloß sich  der  Rundgang durch den Betrieb an. Die Besucher verfolgten die Anlieferung der, bereits  auf dem Feld vorgereinigten, Rüben durch LKW´s. Nach Beprobung der angelieferten Mengen und  Feststellung des Zuckergehaltes – ca.18% –  werden diese abgekippt und grob gesäubert. Die über Bänder transportierten Zuckerrüben durchlaufen verschiedene Reinigungsprozesse bis zur Verarbeitung. Der weitere Werdegang des Zuckers erfolgt über mehrere Stufen wie Saftgewinnung, Verdampfung und Kristallisation. Der gewonnene Zucker wird getrocknet, gekühlt und in Silos zwischengelagert. Anschließend kann das Endprodukt lose oder als verpackte Ware verkauft, ggfs.  als Würfel- und  Puderzucker weiterverarbeitet werden. Größere Mengen werden an den Standorten Nordstemmen oder Groß Munzel in Flüssigzucker umgewandelt. Bei der Zuckerproduktion entsteht kein Abfall, alles wird genutzt.Wurzeln und Blätter bleiben auf dem Feld als Dünger oder dienen als Viehfutter. Das verwendete Wasser stammt aus Rüben. Der Überschuss wird aufbereitet und in die Leine eingeleitet. Zerkleinerte Rübenteile (Schnitzel) werden zu Futterpellets verarbeitet. Filtrationsrückstände “Carbokalk“ ergeben  Dünger für die Landwirtschaft. Die vor der letzten Kristallisation abgepumpte Flüssigkeit – Melasse – ist ein Grundstoff für die Herstellung von Hefe und Alkohol.

Unsere  Barsinghäuser staunten über die  reibungslosen Abläufe. Immerhin sind bis zu 900 Anlieferungen  täglich  abzufertigen, eine hohe logistische Leistung! Der Durchlauf der Rüben, die besichtigten Produktionsprozesse – alles computerüberwacht – die präzise arbeitenden Maschinen und Aggregate und die Sauberkeit der Hofflächen, Hallen und Anlagen, war faszinierend. Dies stellt alles in den Schatten, was man diesbezüglich schon gekannt hatte – schließlich hatte Barsinghausen – Gr. Munzel vor 10 Jahren auch eine Zuckerfabrik, die aber wesentlich kleiner dimensioniert war. Nach der Betriebsbesichtigung fuhr die Besuchergruppe zur benachbarten Marienburg, um sich bei Kaffee und Kuchen zu stärken, natürlich nicht ohne Zucker.

 

P1060931Foto: privat