Schüler fühlen Nachwuchspolitikern auf den Zahn

Im Vorfeld der Kommunalwahl hatte das Hannah-Arendt-Gymnasium heute eine Podiumsdiskussion mit Kandidaten der Parteien organisiert

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BARSINGHAUSEN (ta). Die Kommunalwahl am 11. September steht vor der Tür. Hierzu hatte das Hannah-Arendt-Gymnasium heute eine Podiumsdiskussion mit Kandidaten der Parteien und für die wahlberechtigten Schüler aus Barsinghausen organisiert. Zusammen mit der Schülerschaft waren Fragen zu den Themenfeldern Attraktivität der Stadt, Infrastruktur und Nahverkehr, Schulen, Integration, Bürgerbeteiligung und städtische Finanzen erarbeitet worden. Auf dem Podium selber sollten jedoch nur Nachwuchspolitiker bis 26 Jahre Platz nehmen. Vertreten waren Steffen Freitag (Grüne), Felix Miethe (SPD), Matthias Bohrßen (CDU) und Marcel Sacha (FDP), andere Parteien hatten teilweise schriftliche Stellungnahmen geschickt. Für eine Geschmacklosigkeit und Unverschämtheit hatte hingegen die AfD gesorgt. Diese hatte auf Facebook behauptet, die Veranstalter der Podiumsdiskussion hätten die Absicht, die anwesenden Schüler vor Ort wählen zu lassen. HAG-Schulleiterin Silvia Bethe hatte der Partei daraufhin mit rechtlichen Konsequenzen gedroht, woraufhin die AfD ihren FB-Text abgeändert habe. In der fast bis auf den letzten Platz gefüllten Aula am Spalterhals übernahmen dann die Schüler, Anais Tonn und Lukas Kirchner, die Moderation. Grünen-Kandidat Steffen Freitag sprach sich für die Schaffung eines freien Jugendraums in Barsinghausen aus und plädierte für ein kostenfreies W-Lan in der Innenstadt, denn dies sei sowohl für die Geschäfte und die Jugendlichen attraktiv. Den Vorschlag der FDP zur Einführung eines Kurzstreckentarifs für die S-Bahn nannte Freitag interessant. Zudem forderte er die Stadt dazu auf, die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit noch stärker zu unterstützen und rechter Hetze entgegen zu treten. SPD-Kandidat Felix Miethe stufte Barsinghausen grundsätzlich als attraktive Stadt ein. Auch er sprach sich für die Etablierung eines Jugendraums aus und forderte dazu auf, die kleineren Geschäfte in Barsinghausen zum Wohle der Innenstadt zu stützen. Zudem lobte Miethe das Engagement der ehrenamtlichen Integrationshelfer und plädierte für eine Verbesserung der Busverbindungen in die Ortsteile. CDU-Kandidat Matthias Bohrßen stufte die hiesige Infrastruktur bei den Freizeitangeboten sowie die Innenstadtsanierung als positiv ein. Auch sei er durchaus offen für die Etablierung eines selbstverwalteten Jugendraums. Darüber hinaus sollten insbesondere die Feuerwehren, Sportvereine und das Freibad Goltern weiterhin gefördert sowie Lücken beim Radwegenetz geschlossen werden. Zum Thema Integration von Flüchtlingen meinte Bohrßen, Barsinghausen könne das meistern. FDP-Kandidat Marcel Sacha schlug vor, dass Jugendlichen die Möglichkeit gegeben werden sollte, städtische Gebäude für Veranstaltungen anzumieten. Er forderte zudem ein, ein Konzept für die Radwege zu erarbeiten, ein Kurzstreckenticket für die Bahn einzuführen und in Barsinghausen endlich einen sogenannten Bürgerhaushalt einzuführen. Besonderes Augenmerk bei der Integration sollte bei den Bereichen Sport und Sprachkurse gelten, so Sacha. Alle vier Parteienvertreter nahmen für sich in Anspruch, insbesondere Politik für die junge Generation machen zu wollen. Anschließend standen die Kandidaten noch für persönliche Nachfragen und Einzelgespräche zur Verfügung.

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Foto: ta