Umstrittene ICE-Trasse: Parlamentarischer Staatssekretär sagt Bürgerdialog zu

Bürgerinitiativen sammeln Fakten, um das geplante Verkehrsprojekt zu verhindern

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GROß MUNZEL/HOLTENSEN/REGION (red). Die Bürgerinitiative für den ländlichen Raum Munzel e. V. hatte am Mittwoch zu einer weiteren Bürgerversammlung ins Feuerwehrhaus in Holtensen eingeladen mit der Thematik: des im Bundesverkehrswegeplan vorgesehenen ICE-Trassenneubaus. Trotz des Sommerwetters ist erfreulicherweise eine große Anzahl Bürgerinnen und Bürger der Einladung gefolgt. Der Vorsitzende, Gerald Schroth, informierte eingehend über die Ereignisse der letzten Wochen, in denen der Vorstand laufend mit den weiteren drei betroffenen Bürgerinitiativen (Bigtab Schaumburg – Minden – Porta Westfalica sowie Seelze und Haste) im Austausch gestanden hat sowie Kontakt aufgenommen hat mit anderen Bürgerinitiativen, die erfolgreich ihre Vorstellungen beim Bau des Eisenbahnnetzwerkes durchgefochten haben (z.B. die IG BOHR vom Oberhein). „Aus diesen Erfahrungen können wir nur profitieren, aber wir müssen uns auch in das Thema einarbeiten in jeder Beziehung. Gemeinsam mit den anderen BIs sollen die Themen in spezifischen Symposien mit fachlich kompetenten Wirtschaftswissenschaftlern erarbeitet werden. Von außerordentlich großer Bedeutung ist aber auch die Zusammenarbeit mit der Politik, ganz besonders den betroffenen Kommunen, den Kommunalpolitikern sowie auch Landes- und Bundestagsabgeordnete. Der parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann hat uns einen Bürgerdialog zugesagt, dafür müssen wir Fakten zusammentragen und im Vorfeld mit allen betroffenen Bürgern, Kommunen und Initiativen so abklären, dass bei dem Dialog Einigkeit herrscht, wie und wo die Trasse verläuft. Dies ist die Arbeit der nächsten Monate, danach werden wir weitere Aktionen überlegen und durchführen.“ Auf jeden Fall rief Schroth alle Anwesenden dazu auf, mit allen Bürgern ins Gespräch zu gehen und für eine Beteiligung (Mitgliedschaft) an der Bürgerinitiative zu werben. „In der anschließenden Diskussion wurde klar – und das sollten wir nicht wegwischen – die Verkehrsprobleme werden immer größer – auf der Schiene, der Straße und dem Wasser. Wir können uns nicht sperren gegen Veränderungen, doch wir wollen für die Bürger und die Umwelt die geringstmöglichen Belastungen und Einschränkungen. Bei der heutigen Technik ist das ohne wenn und aber möglich“, so Schroth. Die nächste Bürgerversammlung ist für ca. November geplant.

Foto: ta-Archiv