70 Jahre Fußball in Langreder: Ehemalige Spartenleiter wollen die Vereinsbindung stärken

Auf Initiative von Karl Rothmund fand jetzt ein geselliges Treffen mit zahlreichen ehemaligen Spielern statt / Traditionsabteilung im TSV Langreder soll gebildet werden

V.li.: Matthias Hanig, Vorsitzender des TSV Langreder, Charles Petriw (ehemaliger Spartenleiter, Karl Rothmund, ehemaliger Spieler und Spartenleiter, der mit 87 Jahren älteste Teilnehmer, Dieter Altwig, und Wolfgang Fedderke (ehemaliger Spartenleiter) begrüßen die Teilnehmer im Sportheim Langreder.

LANGREDER (ta). Auf Initiative des ehemaligen NFV-Präsidenten und Bürgermeisters von Barsinghausen, Karl Rothmund, trafen sich jetzt zahlreiche ehemalige Fußballer, die entweder aus Langreder stammen oder für den örtlichen TSV gekickt haben, zu einem Treffen im Sportheim. Eigentlich hätte die Veranstaltung schon 2020 stattfinden sollen, ab da hatte die Pandemie die Pläne noch durchkreuzt. Neben Rothmund (78 Jahre), der sowohl Spieler und zweimal Leiter der Sparte Fußball im TSV war, hatten die weiteren Spartenleiter, Charles Petriw (74 Jahre) und Wolfgang Fedderke (71 Jahre), eingeladen. Trotz der Corona-Lage waren immerhin rund 40 Ehemalige dem Ruf des Heimatvereins gefolgt. 1950 ging die Fußballreise mit einer Herrenmannschaft in Langreder los, 2001 ging die Sparte im seitdem äußerst erfolgreich agierenden 1. FC Germania Egestorf/Langreder auf. Der mit Abstand älteste Teilnehmer bei dem Treffen war Dieter Altwig (87), der sich bis heute regelmäßig mit Tischtennis fit hält. Zunächst legten die Teilnehmer Blumen am Ehrenmal in Langreder und auf dem Friedhof nieder, wo auch der Gründer der Fußballsparte, Ernst Sprengel, begraben ist. Dass die Veranstaltung nicht nur nostalgischen Charakter habe, sondern auch auf die aktuellen Entwicklungen im Vereinsleben abziele, darauf wies Karl Rothmund im Gespräch mit Deister Echo ausdrücklich hin. Ehemalige aktive Sportler, die inzwischen in die Jahre gekommen seien, hätten ein Bedürfnis nach Bindung und Geselligkeit – das zeige auch das jetzige Zusammenkommen. Ganz allgemein sei allerdings auch ein Trend in den Vereinen zu beobachten, bei dem dem Bindung zum Verein immer mehr nachlasse. Daher habe man sich die Bildung einer Traditionsabteilung mit passiven Mitgliedern zum Ziel gesetzt, die sich möglichst regelmäßig einmal pro Monat treffen könnte, betonte Rothmund. Denn so könnten die Freude am Verein, die Bindung an den TSV Langreder und die Kameradschaft gestärkt werden. Nicht zu vernachlässigen sei aber auch der finanzielle Aspekt für den Sportverein, immerhin unterstützten die Ehemaligen den TSV und damit auch die Jugend maßgeblich mit ihren Mitgliedsbeiträgen. Im weiteren Verlauf des Treffens standen mehrere Talkrunden und ein gemeinsames Abendessen auf dem Programm. Hier wurde nicht nur mit Anekdoten und Geschichten an die alten Zeiten erinnert, sondern auch ein umfassender Rückblick auf die Entwicklung des Fußballs in Langreder in den letzten 71 Jahren geboten. Dabei wurde deutlich, dass der kleine Barsinghäuser Ortsteil auch auf nationaler Ebene mitgemischt hat. Eigengewächse sowie Spieler und Trainer von außerhalb, wie Bernd Dierßen, Stefan Baßler oder Georgi Tutundijev, schafften es bis in die Nationalmannschaften. Per Videogruß war zudem 96-Cheftrainer Jan Zimmermann als geborener Langreder Jung zugeschaltet. Insgesamt habe der Fußball in Langreder in den vergangenen Jahrzehnten also eine sehr positive Entwicklung genommen, resümierte Karl Rothmund, was es zu verbessern gelte, sei eben die Bindung der älteren Leute an den Verein.

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