Aktion Baum des Monats: Naturschützer stellen zwei ortsbildprägende Eichen in Egestorf vor

EGESTORF (red).

Der NABU und der BUND möchten zusammen mit anderen Baumfreund*innen die Bedeutung unserer Stadtbäume mehr in den Focus der Politik, der Verwaltung und der Bürgerschaft rücken. Um die Wertschätzung von Bäumen in Barsinghausen zu stärken, treffen sich die Naturschützer einmal monatlich an einem beispielhaften, besonderen Baum. Am Sonntag trafen man sich an zwei alten, ortsbildprägenden Stieleichen in Egestorf an der Wennigser Straße/Ecke Schmiedestraße, die wie ein Baumtor den Anfang der Schmiedestraße markieren. Eine der Eichen ist vital, gesund und kräftig, die gegenüberstehende an der neuen Mehrfamilienhausanlage zeigt Schwächen auf, wie trockene Äste und eine leicht schüttere Krone. Die starke Eiche verfügt über einen grünen, unversiegelten Boden, die schwächere Eiche steht auf ehemals versiegeltem Boden und hatte jüngst die Baumaßnahme mit Wurzelbeschneidung und Bodenverfestigung auszuhalten, was sie aber anscheinend bisher doch recht gut vertragen hat, wie die Blatttriebausschläge zeigen. Die Eiche ist unsere bekannteste und neben der Buche wichtigste heimische Baumart. Im Calenberger Land wachsen überwiegend Stieleichen, diese können 800, vereinzelt sogar bis zu 1000 Jahre alt werden. Ihr hartes Holz ist besonders widerstandsfähig und wertvoll als Bau- oder Möbelholz, das Laubwerk lässt Unterbewuchs zu. Eichen sind ein Lebensraum für bis zu 1000 Arten, vom Eichhörnchen bis zur Blattlaus, vom Pilz bis zum Moos. Nicht nur als nützlicher Waldbaum, auch als schattenspendender Straßenbaum oder Hof- und Platzbaum ist die Eiche in unserer Nachbarschaft seit der Antike allen bekannt und vertraut. Eichen sind aber zunehmend bedroht und werden immer seltener nachgepflanzt, der Klimawandel und der Platzmangel in den Ortschaften setzen den stattlichen Bäumen zu. Werden Eichen aus Verkehrssicherungsgründen oder wegen Bebauungsmaßnahmen gefällt, so werden leider nur selten Eichen wieder nachgepflanzt, der Platz in den Orten wird knapper und die Bequemlichkeit der Bürger*innen größer. Schatten, Laubfall, Äste, Wurzelwerk und Platzbedarf der Eichen werden als Bedrohung und Ärgernis empfunden. In Neubaugebieten oder auf Gewerbeflächen sieht man sie daher immer seltener, aber in den alten, dörflichen Siedlungsbereichen kann man diese beeindruckenden Gehölze noch bewundern und sich an ihnen erfreuen. 90 Minuten lang gab es genug Gesprächsstoff zu den Eichen in Barsinghausen, über deren Schutz und Pflege viele Ideen ausgetauscht wurden.

Foto: privat