Auf die heimischen Förstereien kommen schwierige Zeiten zu
BARSINGHAUSEN/DEISTER (ta). Die Auswirkungen des Klimawandels und von ausbleibenden Niederschlägen spiegeln sich längst auch im Landschaftsbild im Calenberger Land wider. Und dass Deutschlands Waldeigentümer in den letzten Wochen zurecht laut Alarm geschlagen haben, lässt sich auch am Zustand der Bäume im Deister festmachen. Schon vor zwölf Jahren sind die meisten Förstereien auf Douglasien umgeschwenkt – zurecht, denn die verkraften Extremwetter, wie Dürrephasen und Stürme, sehr viel besser als Fichten. Allerdings haben der fortschreitende Anstieg der Durchschnittstemperaturen und die zu geringen Regenmengen insbesondere in den Sommermonaten zu einer Situation geführt, in der auch die Newcomer unter den Nadelhölzern an ihre Grenzen stoßen.
Gleiches gilt im zunehmenden Maß für die alteingesessene Lärche. Richtig alarmierend ist die Lage bei den Buchen, die in der Vergangenheit verschiedenen Umwelteinflüssen erfolgreich getrotzt haben. Dabei stellt sich der Zustand dieser Laubbäume je nach Standort extrem unterschiedlich dar. Bietet der Untergrund noch ausreichend Feuchtigkeit, befinden sich die Buchen im gesunden Zustand. Anders sieht es hingegen in Arealen aus, wo die Böden bei ausbleibenden Niederschlägen relativ schnell austrocknen.
Die Kronen der Bäume werden licht, der Organismus verliert weiter an Vitalität und Abwehrkraft, dann platzt die Rinde auf und die Buche stirbt. Die Waldbauern stehen nun gleich vor mehreren Problemen. Sterbende Hölzer müssen so schnell wie möglich aus den Wäldern geschafft werden, um die Vermehrung des Borkenkäfers eindämmen zu können. Zudem geraten aber auch die Bemühungen um die Aufforstung unter Druck, denn bei längeren Hitze- und Trockenphasen sind die kleinen Setzlinge nicht selten schneller verdurstet als gepflanzt. Und dann stellt auch auch noch die Frage nach der generellen Entwicklungsperspektive des heimischen Waldes. Klar ist, man will verstärkt auf Mischwald setzen, weil der widerstandsfähiger ist. Völlig unklar ist aber, ob die bisher präferierten Baumarten mit den Auswirkungen des Klimawandels zurechtkommen werden.
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