Barsinghäuser Naturfreunde unterstützen das Volksbegehren Artenvielfalt mit Unterschriftensammlung

Die Unterlagen zum Unterschreiben liegen beim Naturfreundehaus aus / Ehrenbürgerin Rosemarie Struß appelliert an die heimischen Gartenbesitzer

BARSINGHAUSEN (red). Zum Thema „Verlust der Artenvielfalt“ beteiligen sich die Naturfreunde Barsinghausen aktiv an der Sammlung von Unterschriften für das Volksbegehren Artenvielfalt in Niedersachsen. Die entsprechenden Unterlagen befinden sich am Eingang zum Naturfreundehaus im Bullerbachtal und können dort auch abgegeben werden.

Zum Thema hat Barsinghausens Ehrenbürgerin Rosemarie Struß einen öffentlichen Brief verfasst. Sie schreibt: „In der Zeitung können wir lesen, dass täglich weltweit Hunderte von Tierarten aussterben. Selbst in Barsinghausen bemerken wir, dass jedes Jahr weniger Brutvögel ankommen. Dabei könnte doch jeder einen Beitrag dazu leisten, die schwindenden Insekten als Bestäuber und Nahrungsquelle für Vögel und andere Tiere zu erhalten. Es stimmt mich sehr traurig, dass sich meine Heimatstadt in den vergangenen Jahren so negativ verändert hat. Früher besaß fast jeder Haus- und Gartenbesitzer auch ein Blumenbeet. Heute hat sich das dahingehend verändert, dass – wahrscheinlich aus Arbeitsersparnis – immer mehr Steingärten angelegt werden. Auch wird bei mehrstöckigen Neubauten nicht daran gedacht, vielleicht ein kleines Staudenbeet vor der Tür anzulegen, das nicht mit viel Arbeit verbunden wäre. In der Tat ist es ein erschreckendes Bild von Ödnis, wenn man in mancher Straße nur noch vermeintliche Kunstwerke aus Stein vor den Häusern sieht, die vielleicht gerade noch durch Kirschlorbeer, Koniferen und kurz geschnittenen Rasen etwas Grün zeigen, das für Insekten und Vögel allerdings nahezu wertlos ist. Wie schön und wichtig, wenn Bürgerinnen und Bürger in Barsinghausen Verantwortung übernehmen und dazu beitragen würden, dass es auch in Zukunft eine Artenvielfalt gibt, an der sich unsere Kinder und  Enkelkinder erfreuen können. Es braucht doch gar nicht viel, um einen Garten in kurzer Zeit etwas insektenfreundlicher zu gestalten. Ein Staudenbeet vor der Tür, etwas Totholz, das in einer Gartenecke liegen darf oder ein kleiner wilder Abschnitt im Garten, wo die bei den Schmetterlingen sehr beliebte Brennnessel zur Eiablage dienen kann. Auf dem Balkon bieten sich bei Bienen, Hummeln und anderen bestäubenden Insekten beliebte Kräuter wie z.B. Salbei und Thymian an, die als Küchenkräuter somit gleich doppelten Nutzen erfüllen. Auch Nisthilfen machen Insekten und Vögeln das Überleben leichter. Ich wünschte mir, dass in den kommenden Jahren blühende und summende Gärten mit vielfältigem Vogelgezwitscher in Barsinghausen nicht zur Seltenheit werden“, betont Rosemarie Struß.

Foto: ta-Archiv / privat