GROßGOLTERN (red).

Für Sonntag, 12. März, von 11 bis 13 Uhr wird zur Saatgutbörse für samenfeste Nutzpflanzen auf die Ökostation Deister-Vorland im Müllerweg 8 in Großgoltern eingeladen. Historisches, nicht mehr zugelassenes Saatgut ist nicht nur ein bedrohter Schatz, der unbedingt erhalten bleiben sollte: Die alten Gemüsesorten sind auch oft nur in kleinen Regionen als Hof- oder Familiensorten über Jahrzehnte und manchmal Jahrhunderte an den jeweiligen Boden, das Klima und die Essbedürfnisse angepasst worden: Zum Beispiel die kleine, äußerst schmackhafte Tomatensorte „Onkel Gustav“ oder der Grünkohl „Ostfriesische Palme“. Diese und viele andere Sorten werden von einem engagierten Kreis von Hobbygärtnerinnen und Erhaltern seit Jahren gepflegt und auf besonders vitale Pflanzen zur Saatgutgewinnung selektiert. Die Hoffnung ist, dass diese Sorten nicht nur in vielen Klein- und Hausgärten angebaut werden, sondern die Erhalter-Community wächst und damit das Wissen, wie das jeweilige Gemüse – also auch die erst im zweiten Jahr blühenden Arten wie Möhre, Kohl und Rote und Gelbe Bete – erfolgreich vermehrt werden können ohne sich zu kreuzen. „Es ist ein großer Erfolg“, betont Martina vom VEN, „dass es eine wachsende Nachfrage nach diesen alten, nicht zugelassenen Sorten gibt und zugleich immer mehr Interessierte tatsächlich in ihrem Kleingarten diese Sorten nicht nur kulinarisch genießen, sondern auch vermehren. Das hätten wir vor ein paar Jahren noch nicht gedacht!“ Jasmin Karp vom BUND und VEN betont: “Diesen Trend beobachten wir auch beim Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt. Deshalb werden wir gemeinsam mit den Kleingartenvereinen, dem BUND und VEN neben den Saatgutbörsen auch wieder viele online Vorträge halten zu den verschiedenen Gemüsegruppen. Die Teilnahme ist kostenlos; der Link zur Einwahl wird kurz vor der Veranstaltung verschickt.“ Infos und Termine auf der Website vom BUND Region Hannover: bund-region-hannover.de/service/termine/

Foto: BUND