Bundesliga: Recken verlieren völlig verdient gegen Ludwigshafen

HANNOVER-BURGDORF (red). 

Die Aufholjagd der TSV Hannover-Burgdorf Richtung Tabellenmittelfeld ist nach 7:1 Punkten schon wieder gestoppt. Unter dem Strich völlig verdient verloren die Recken mit 25:28 (12:16) gegen die abstiegsbedrohten Eulen Ludwigshafen. Die Ausfälle von Kapitän Fabian Böhm, Alfred Jönsson und Evgeni Pevnov taten weh, taugen nur bedingt als Entschuldigung, denn was die Gastgeber in den ersten 20 Minuten boten, hatte wenig mit Bundesligahandball zu tun. „Das war eine Schande, ich kann mich bei allen nur dafür entschuldigen“, sagte Trainer Carlos Ortega nach dem Spiel. Am Ende haderten die Gastgeber mit den Schiedsrichtern, die Ludwigshafen 84 Sekunden vor Ende beim Stand von 24:25 einen Strafwurf schenkten und Hannover so die Chance zum Ausgleich raubten. Ein Punktgewinn wäre aufgrund der ersten Hälfte nicht verdient gewesen. Hätte es Fans in der Halle gegeben – sie hätten wohl schon früh gepfiffen. Der Auftritt der Recken in der ersten Viertelstunde ist mit dem Wort desolat noch nett umschrieben.

Ideenlosigkeit paarte sich mit haarsträubenden Fehler und die Gäste waren heißer. Beim 2:7 (11.) nahm Trainer Carlos Ortega die längst fällige Auszeit. Besser wurde es nicht. Martin Hanne tankte sich zwar nach einem Ballgewinn energisch durch, traf zum 3:8 (14.) und holte sogar noch eine Zeitstrafe heraus – die Aufholjagd blieb jedoch aus, denn selbst aus der folgenden doppelten Überzahl schlugen die Recken kein Kapital. Regungslos verfolgte Ortega das Spiel und nahm in der 24. Minute beim Stand von 6:12 seine zweite Auszeit. Die Mannschaft durfte sich bei Domenico Ebner im Tor bedanken, dass sich der Rückstand bis dahin noch in Grenzen hielt. Erst nach der zweiten Unterbrechung kam der Angriff in Schwung und Ivan Martinovic traf zum 11:14 (29.). Die zweite Halbzeit begann mit dem nächsten Rückschlag. Filip Kuzmanovski traf Dominik Mappes im Gesicht, die Unparteiischen gaben stattdessen Ilja Brozovic die Rote Karte (32.), der völlig unbeteiligt war. Bitter, aber kein Grund dafür, dass die Gäste auf 21:14 (40.) erhöhten und sogar noch zwei Tempogegenstöße neben das Tor ballerten. Ortega, dessen Wechsel bis dahin wenig fruchteten, zog mit der dritten Auszeit seine letzte Trumpfkarte. Dann entdeckte seine Mannschaft endlich ihren Kampfgeist und verkürzte mit einem 6:0-Lauf auf 20:21 (50.). In der Schlussphase vergaben Malte Donker (21:23/51.) und Vincent Büchner (23:25/57.) die Chance zur möglichen Wende. Sonntag in Minden muss eine Reaktion folgen.

Foto: Uwe Serreck