CDU: „Die Bert-Brecht-Schule muss erhalten bleiben“

Für den Landtagskandidat Gerold Papsch sind Förderschulen eine wichtige Option für Kinder mit Lernschwierigkeiten

CDU-Stadträtin Esther Bruns (von links), Hannes Werner, stellvertretender CDU-Stadtverbandsvorsitzender in Barsinghausen, Schulleiterin Sybille Wegner, Christiane Bohrßen, ebenfalls stellvertretende CDU-Stadtverbandsvorsitzende, und CDU-Landtagskandidat Gerold Papsch

BARSINGHAUSEN (red). Im Rahmen seiner Sommertour hat CDU-Landtagskandidat Gerold Papsch jetzt Station bei der Bert-Brecht-Schule gemacht. Mit der Schulleitern Sybille Wegner diskutierte er über die Zukunft der Schule. Auch die stellvertretenden CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Christiane Bohrßen und Hannes Werner sowie CDU-Stadträtin Esther Bruns holten sich bei diesem Termin Infos aus erster Hand von der Förderschullehrerin. Gerade in den vergangenen Wochen kochte das Thema um die Schließung mehrerer Förderschulen in der Region Hannover mächtig hoch. Nach den Sommerferien wird die Bert-Brecht-Schule als einzige Förderschule Lernen der Region verbleiben – laut Wegner voraussichtlich bis mindestens 2028. Hintergrund ist die seit 2013 in Niedersachsen geltende Inklusion. Das heißt: Schülerinnen und Schüler mit einem Handicap sollen gemeinsam eine Regelschule besuchen. Aber werden die Regelschulen generell nach diesem Prinzip den Kindern mit Lernbehinderung gerecht? „Nein“, sind sich Papsch und Wegner einig. „Lernen in kleinen Gruppen, wie es sie nun mal an unserer Förderschule Lernen gibt, sind für den Großteil der Kinder in diesem Fall besser“, sagte Wegner. Denn die Bindung zwischen Lehrenden und Schülerinnen und Schüler sei viel enger und führe stringenter zu dem Ziel, die Kinder auf ein eigenverantwortliches Leben in Beruf, Familie und Gesellschaft vorzubereiten. Laut Papsch ist eine Politik, die den guten Gedanken – wie den der Inklusion – als Maß aller Dinge propagiert, nicht immer das richtige für die Zielgruppe. „Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Wir müssen uns als Gesellschaft fragen, was dem einzelnen Kind mit einer Lernschwäche gerecht wird“, so Papsch. Bei der Antwort auf diese Frage stimmen Papsch und Wegner überein: „Die Kinder und ihre Eltern müssen die Wahl haben dürfen! Ein breit gefächertes Schulsystem ist kindgerechter als der Zwang zur Inklusion“, sagten beide. „Daher muss die Bert-Brecht-Schule erhalten bleiben. Dafür mache ich mich stark“, ergänzte der CDU-Landtagskandidat.

Auch das Thema Unterrichtsversorgung kam zur Sprache. Nach Aussagen von Wegner beträgt diese an der Bert-Brecht-Schule rein rechnerisch zwar 100 Prozent. „Aber wir müssen unsere Lehrkräfte auch an die Regelschulen schicken, um dort die Inklusion zu begleiten“, sagte Wegner. Es sei bittere Realität, dass einige ihrer Kolleginnen und Kollegen ihre Stundenanzahl verringert hätten, um ihre Aufgaben auch außerhalb des verpflichtenden Lehrstundenkontingentes ordnungsgemäß erfüllen zu können. Denn die Vor- und Nachbereitung der Stunden sei doch sehr intensiv. Gerold Papsch betonte in diesem Zusammenhang nochmals deutlich, dass das Angebot an Studienplätzen für Sonderpädagogik gefördert werden sollte.

Zum Hintergrund: Die Bert-Brecht-Schule ist eine offene Ganztagsschule mit dem Schwerpunkt Lernen. Hier werden zurzeit etwa 85 Schülerinnen und Schüler in acht Lerngruppen von der Klassenstufe 5 bis 10 unterrichtet. Derzeit arbeiten dort 21 engagierte Lehrkräfte mit den Kindern und Jugendlichen, um sie erfolgreich zum Förderschulabschluss bzw. zum Hauptschulabschluss zu führen.

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