CDU lehnt einen Kauf des alten Fachwerkhauses am Thie durch die Stadt ab

BARSINGHAUSEN (red).

Der CDU-Stadtverband lehnt die Pläne der SPD ab, das marode Fachwerkhaus ‚Am Thie‘ von der Stadt kaufen zu lassen. „Damit werden öffentliche Fördermittel verschwendet, die heute mehr als je zuvor dringend für eine nachhaltige Belebung der Innenstadt benötigt werden“, gibt der Stadtverbandsvorsitzende Michael Kowalski zu bedenken.

CDU-Vorsitzender Michael Kowalski

Bereits am 30. September wird der Rat über den SPD-Antrag entscheiden. Laut Beschlussvorlage soll nach Vorstellung der SPD zunächst das Gebäude gekauft, anschließend saniert und dann möglichst als Jugendraum zur Verfügung gestellt werden. In der Vorlage werde der Antrag damit begründet, dass das Stadtbild prägende Gebäude in seinem Erscheinungsbild erhalten werden und damit an die historischen Ursprünge der alten Marktstraße erinnert werden soll. Außerdem solle mit einem Jugendzentrum in dem Fachwerkhaus ein Zeichen dafür gesetzt werden, dass die Jugend in die Innenstadt gehöre. „Finanziert werden soll das Vorhaben aus den von der CDU beantragten und inzwischen bewilligten Mitteln aus dem landesweiten Förderprogramm Perspektive Innenstadt. Barsinghausen erhält vom Land Niedersachsen 775.000 Euro. „Das Gebäude zu kaufen, ist eine Sache. Aber die Sanierung des Fachwerkhauses, das seit mehr als zehn Jahren leer steht, ist finanziell gesehen ein Fass ohne Boden. Jeder weiß, wie teuer eine derartige Maßnahme werden kann,“ so der Stadtverbandschef. Davon abgesehen würden bei der Einrichtung eines Jugendzentrums auch regelmäßige Betriebs- und Personalkosten anfallen. Auch die CDU plädiert laut ihrem Fraktionsvorsitzenden Roland Zieseniß dafür, die historische Fassade möglichst zu erhalten, den Gebäudekörper aber durch einen Neubau zu ersetzen. Denkbar wäre beispielsweise, wenn aus den Mitteln des Förderprogramms Zuschüsse für den Fassadenerhalt an einen möglichen Investor gezahlt werden. Grundsätzlich sei es aus Sicht des Stadtverbandes ein Unding, die gesamte Fördersumme und möglicherweise noch mehr Geld in das eine Projekt zu investieren. „Schließlich geht es hier um die wirtschaftliche Belebung der Innenstadt. Das kann wohl kaum mit dem Ausbau eines Jugendzentrums gelingen.“ Der Stadtverband setze vielmehr auf ein Konzept, mit dem nachhaltige und zukunftsweisende Projekte angeschoben werden, die langfristig Erfolg versprechen. Und genau dafür stelle das Land die Fördermittel schließlich zur Verfügung. Damit die sinnvolle Nutzung der Fördermittel so zielführend wie möglich umgesetzt werden kann, wollen die Christdemokraten alle Beteiligten an einen Tisch holen. „Dazu gehören Gewerbetreibende genauso wie Immobilienbesitzer, Vertreter aus Politik und Stadtverwaltung oder interessierte Bürger – und natürlich die Jugendlichen, deren Interessen selbstverständlich auch verfolgt werden sollen“, so Kowalski. Es sei durchaus möglich, mit finanziellen Anreizen wie Steuererleichterungen in den ersten drei Jahren oder andere Zuschüsse interessierte Unternehmer nach Barsinghausen zu holen und somit dafür zu sorgen, dass in naher Zukunft wieder Betriebsamkeit in leer stehenden Gewerbeimmobilien zu beobachten sei.

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