Deister-Highlander Torsten Hülsemann gewinnt Europameisterschaft in Ungarn

BARSINGHAUSEN (red).

Bei der Europameisterschaft der Highlandgames im Leichtgewicht (bis 200 Pfund/ 90,8kg) im ungarischen Györ konnte Torsten Hülsemann von den Highlandern vom Deister seinen bisher größten sportlichen Erfolg erringen. Nach hartem Kampf konnte sich der 37Jährige gegen die europäische Konkurrenz behaupten.

10301517_944300478929695_2942408778672179959_nZweimal war Hülsemann bereits in den USA zur Weltmeisterschaft in dieser Klasse, sowohl 2012 als auch 2013 sprang jeweils ein guter sechster Platz dabei heraus. Die Lage in Europa war schwer zu bewerten, die meisten Teilnehmer waren doch relativ unbeschriebene Blätter. Hülsemann hatte jedoch schon im Vorfeld den Rumänen Stefan Dumitrica als Hauptkonkurrenten ausgemacht, im Mai konnte dieser den Deisterathleten bereits einmal deutlich schlagen. Nach zwei Disziplinen sah es dann auch so aus, als sollte alles auf den als Mindestziel ausgegebenen zweiten Platz hinauslaufen. Dumitrica gewann sowohl das Steinstoßen als auch das den Gewichtsweitwurf mit 12,7kg, Hülsemann lag nach Platz 3 und 2 bereits drei Zähler zurück. Bei zehn Athleten bekam der Sieger der Disziplin jeweils 10 Punkte, der Zweite 9 usw.

Mit dem „leichten“ Hammer (7 1/4kg) konnte Hülsemann den Spieß erstmals umdrehen und gewann vor Dumitrica, beim Gewichtshochwurf gewann zwar der bärenstarke Ungar Laszlo Szalai, Hülsemann nahm Dumitrica aber wiederum zwei Punkte ab, so dass es nach 4 Disziplinen Punktgleichheit bedeutete. Die folgenden Disziplinen fochten die beiden dann quasi unter sich aus und ließen keinen anderen Athleten mehr auf einen ersten oder zweiten Platz. Der Rumäne gewann dann, wenngleich als starker Kugelstoßer nicht überraschend, gegen Hülsemann in dessen eigentlich stärkster Disziplin, dem Braemar Stone. Hier wird ein schwererer Stein aus dem Stand gestoßen. Bei der WM konnte Hülsemann beide Male diese Disziplin gewinnen, diesmal reichte es nicht, 8cm fehlten. Neuerliche Führung für Dumitrica. Sowohl mit dem schweren Weight for Distance (19kg) als auch dem schweren Hammer (10kg) gewann der Weetzener dann aber jeweils deutlich, so dass es mit einer 1-Punkte-Führung in die letzte Disziplin, den Caber Toss, gehen sollte.

Gleich der erste Athlet, der Österreicher Jürgen Garschall, brach dann aber bei einem ungeschickten Versuch den Caber, so dass – was durchaus öfter vorkommt – diese Disziplin leider ausfiel.

Endresultat:
1. Torsten Hülsemann (Deutschland) 65 Punkte

2. Stefan Dumitrica (Rumänien) 64 Punkte

3. Lukas Prettenthaler (Österreich) 50 Punkte

4. Conan Robert Quinn (Schottland) 41 Punkte

Laut des Präsidenten des Deutschen Highlandgames-Verbandes Jürgen Stickelbrock gelang es Torsten Hülsemann dabei als erstem deutschen Athleten, eine internationale Meisterschaft zu gewinnen, nachdem es in der Vergangenheit zwar mehrere Podestplatzierungen gab, jedoch nie erste Plätze.

Die vier Erstplatzierten reisen zusammen mit einem weiteren Schotten, Harry Hancock, in knapp 9 Wochen in die USA, wo am 1.11. in Tucson/ Arizona die 4. WM im Leichtgewicht stattfindet.