KGS-Schüler werkeln für den Artenschutz

BARSINGHAUSEN (red).

Schnippeln, Schmirgeln, Pinseln – In den letzten Wochen wurde in der KGS Goetheschule Barsinghausen im Rahmen des umfangreichen Ganztagsangebotes fleißig gewerkelt. In der AG „Lebenswelt Natur“ unter Leitung von Dr. Sandra Ammersdörfer standen dabei der Artenschutz und der Schutz des Lebensraums von Wildbienen im Fokus: Zwölf Schülerinnen und Schüler bastelten aus verschiedenen Materialien geeignete Nisthilfen, um die Räumlichkeiten des schuleigenen Wildbienenhotels zu erweitern und für die Wildbienen noch attraktiver zu gestalten. Diese künstlichen Herbergen sind für diese Tiere inzwischen leider notwendig, weil die natürlichen Nistmöglichkeiten aufgrund menschlicher Einflüsse drastisch schwinden: Die Wildbienen werden – wie so viele andere Insekten – durch extensive Bebauung, zunehmenden Straßenverkehr und intensive Landwirtschaft immer weiter aus ihren bisherigen Lebensräumen verdrängt. Wildbienenhotels können deshalb zum Artenschutz beitragen und dem starken Rückgang der Wildbienenpopulationen entgegenwirken.

Die in der Goetheschule verbauten Materialien sind einfach zu beschaffen und kostengünstig. Als Niströhren wurden unter anderem hohle Halme von Bambus, Staudenknöterich und Kälberkopf verwendet, die im Herbst gesammelt wurden. Zur Befestigung der Halme diente eine simple, aber sehr praktische Konservendose. Die Schülerinnen und Schüler zeigten beim Bau der Nisthilfen nicht nur große Begeisterung, sondern auch Mut, Sorgfalt und Kreativität: Mutig schnitten sie mit einer scharfen Gartenschere die nahezu drei Meter langen Bambushalme in Stückchen, immer fein säuberlich hinter den Internodien, damit die Pflanzenstängel den Wildbienen gerecht werden. Sorgfältig und sehr gewissenhaft schmirgelten die AG-Mitglieder die Schnittflächen glatt, damit sich die Tiere beim Einflug in die Niströhrchen nicht ihre zarten Flügel verletzen. Abschließend wurden die Nisthilfen von den Schülerinnen und Schülern mit Farbe und Pinsel ebenso individuell wie kreativ gestaltet. Nach dem Trocknen der Farbe, die selbstverständlich ökologisch und gesundheitlich unbedenklich ist, können die Nisthilfen nun in der nächsten AG-Stunde im Wildbienenhotel eingerichtet werden. So sind sie pünktlich im Frühjahr bezugsfertig, sobald sich die ersten Wildbienen ab Februar sehen lassen.

Den Schülerinnen und Schülern hat dieses Projekt sehr viel Spaß bereitet, und sie wurden zusätzlich noch dadurch angespornt, dass sie aktiv etwas zum Natur- und Artenschutz beitragen konnten. Hilfreich war dabei auch die freundliche Unterstützung des NABU Barsinghausen, der der Goetheschule bei diesem Umweltprojekt beratend zur Seite stand. Übrigens: Eine solche Nisthilfe für Wildbienen kann mit etwas Zeit- und Arbeitsaufwand unkompliziert gebastelt und im heimischen Garten oder auf dem Balkon aufgehängt werden. Angst vor einer Belästigung durch diese Tiere muss man dabei nicht haben, weil Wildbienen die Nähe zu Menschen – im Gegensatz zu beispielsweise Wespen – uninteressant finden.

Foto: KGS