Kirchenkreis versendet ab sofort persönliche Grüße an Täuflinge

Superintendentin Antje Marklein und Pastor Thomas Mayer stellen das Projekt vor / Momentan wird wegen der Pandemie nur im kleinen Kreis getauft

KIRCHENKREIS/BARSINGHAUSEN (red). „Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass kleine Kinder getauft werden. Oft kommt ein Anstoß zur Taufe auch erst später, in der Schule oder im Konfirmandenalter“, weiß Superintendentin Antje Marklein. Zusammen mit einem Team entwickelt sie deshalb Ideen im Kirchenkreis Ronnenberg, um die Taufe in den Mittelpunkt zu stellen. „Wir können unser Kind taufen lassen“ – diesen Anstoß können auch Plakate geben, die in den Orten des Kirchenkreises in Schaukästen oder Gemeindehäusern hängen. Einen zentralen Baustein im Taufprojekt bilden die acht Taufbriefe, die unter der Regie von Pastor Thomas Mayer entwickelt wurden. „Die Taufbriefe werden über einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren an Kinder und ihre Familien versendet. Den ersten Brief gibt es circa sechs Wochen nach der Taufe, danach folgen weitere, bis die Kinder dann vielleicht mit fünf, sechs Jahren zu einem Tauferinnerungsgottesdienst eingeladen werden“, erklärt Thomas Mayer. Die Briefe richten sich an die Tauffamilien – mit Themen, wie Ostern, Weihnachten, Abschied nehmen, Rituale im Alltag. Auch zum ersten Tauftag bekommen die Kinder in den Gemeinden, die sich am Projekt beteiligen, einen Taufbrief.“ Auf jedem Brief ist Platz für einen persönlichen Gruß an den Täufling, zum Beispiel auch mit einer Einladung zum nächsten Krabbelgottesdienst, zu einem Eltern-Kind-Kurs oder Familienangeboten“, sagt Thomas Mayer. Die Briefe sind bewusst auf stabilem Papier gedruckt und von Grafikerin Michaela Hirschhausen aus Wennigsen optisch sehr ansprechend gestaltet. Mit jedem Brief wird eine kleine Beigabe versendet, wie ein Lesezeichen oder eine kleine Blumensamentüte. „Mit den Briefen wollen wir Impulse geben, Religion auch im Alltag zu leben“, so der Pastor. Mit dem Taufprojekt möchte der Kirchenkreis ein möglichst niedrigschwelliges Angebot machen – und damit auch Hürden abbauen. Dazu gehört auch die Information über die Taufe. „Viele sind unsicher, wenn sie selbst nicht in der Kirche sind. Aber auch ohne die Mitgliedschaft in der Kirche, kann das Kind getauft werden. Wichtig ist mindestens ein Pate oder eine Patin, die in einer christlichen Kirche ist“, erklärt Antje Marklein. In den letzten Monaten fanden aufgrund der Corona-Pandemie weniger Taufen statt. Denn: viele verbinden die Taufe auch mit einem Fest für die Familie. „Aber letztlich kann auch im ganz kleinen Kreis getauft werden“. Antje Marklein und Thomas Mayer gehen davon aus, dass viele die Taufe aufschieben. Die Region Ronnenberg will dann auch wieder zusammen mit der katholischen Gemeinde ein Tauffest anbieten – am Pfingstsonntag, 23. Mai, wird es so weit sein. „Wir taufen rund um die Michaeliskirche. Anmeldungen sind in allen Gemeinden möglich“, kündigt die Superintendentin an.

Foto: Sabine Freitag