Klimaschutz und Online-Handel: Frank Roth antwortet auf den Leserbrief von Hans-Joachim Tilgner

BARSINGHAUSEN (red).

„Wenn sich junge Leute lautstark für den Klimaschutz einsetzen, ist das gut und nicht schlecht. Viele von ihnen bevorzugen bereits eine andere Lebensweise ohne massiven Konsum. Die sind nicht verantwortlich für das Einkaufs-Klima-Desaster! Nicht nur junge Leute (mit wenig Geld), sondern die ganze Nation kauft wie wild per Internet. Wonach haben wir geschrien, als wir „die jüngere Generation“ waren? Viele von uns waren bis zu dreimal pro Jahr im Urlaub – angefangen hatte es in den Sechzigern mit Spanien, Italien, Griechenland, Ägypten, Türkei – oft Mallorca, Antalya, Gran Canaria – weil billig, billig, billig mit dem Flieger .. Und dann reichte es nicht mehr, wir wollten nach Neuseeland, auf die Malediven und die Seychellen, … mit Mutti in Thailand oder Dubai, war so schön mit den Leuten dort und so warm. Deutschland war Weltmeister im Verreisen! Soweit es das Portemonnaie hergab – ging es möglichst weit weg und all inclusive. Oder gern auch mal eine Kreuzfahrt dazwischen geschoben – Konsum ohne Bedenken. Das Klima hat sich nun bedankt. Vielleicht sind manche Siedler der Scholle mehr treu geblieben, waren sparsam im Verbrauch, aber eine Rundumschelte gegen „die Jugend“ rechtfertigt das nicht. Auch wir Alten können und müssen demonstrieren und Forderungen aufstellen, uns an die eigene Nase fassen und Taten sprechen lassen, wir haben Einiges gut zu machen…. sind unsere Häuschen schon klimaneutral?“

Frank Roth, Großgoltern

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