„LABORA hat von uns alternatives Angebot erhalten“: Jobcenter reagiert auf Schüßler-Artikel zur Jugendwerkstatt

BARSINGHAUSEN/REGION (red).

Zum Artikel „Jugendwerkstatt LABORA von möglicher Stellenstreichung durch das Jobcenter betroffen“ teilt das Jobcenter Region Hannover mit: „Grundsätzlich handelt es sich bei Jugendwerkstätten um ein sinnvolles Angebot, um junge Menschen auf dem Weg von der Schule in Ausbildung oder einen Job zu begleiten. Deswegen fördern wir viele Jugendwerkstätten in der Region Hannover auch weiter. Eine Teilnahme an einer Jugendwerkstatt erfolgt ausschließlich auf freiwilliger Basis. Für Barsinghausen ist festzustellen, dass nur wenige Jugendliche die Angebote der Jugendwerkstatt annehmen. Die durchschnittliche Auslastung der Jugendwerkstatt in Barsinghausen betrug im Jahr 2022 53 Prozent. Allerdings muss das Jobcenter Region Hannover 100 Prozent der Plätze mit Steuergeld finanzieren. Eine Reduzierung der Plätze ist nach den geltenden Regeln nicht möglich. Für die Zukunft sehen wir nicht, dass die Situation in der Jugendwerkstatt Barsinghausen sich ändert. Auf Dauer ist das nicht wirtschaftlich. Die Kosten für eine Jugendwerkstatt liegen für das Jobcenter Region Hannover bei circa 200.000 Euro im Jahr. Darüber hinaus stellen die Region Hannover und die N-Bank weitere Fördermittel bereit.

Seit 2022 hat das Jobcenter Gespräche mit der Geschäftsführung des Trägers LABORA geführt. Anfang Mai 2023 haben wir dann entschieden, die 13 Plätze bei der Jugendwerkstatt Barsinghausen nicht über den 31. Dezember 2023 hinaus neu einzukaufen. Wir haben schon länger mit LABORA darüber gesprochen, wie wir mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Jugendwerkstatt gewinnen können. Leider ist es uns gemeinsam nicht gelungen, mehr Jugendliche von diesem Angebot zu überzeugen. Für uns als Jobcenter steht aber fest, dass wir jungen Menschen in Barsinghausen auf dem Weg von der Schule in den Beruf weiterhin Unterstützung anbieten wollen. Der Bildungsträger LABORA hat von uns ein alternatives Angebot erhalten. Darüber verhandeln wir jetzt. Es ist ein gewöhnlicher Vorgang, dass wir Maßnahmen beenden, wenn sie nicht mehr erfolgreich sind, um dann mit dem Bildungsträger möglichst ein neues Konzept zu entwickeln. Es bedeutet ausdrücklich nicht, dass wir die Zusammenarbeit mit LABORA in Barsinghausen kritisch stellen oder beenden wollen. Vielmehr wollen wir das Angebot für Jugendliche auf neue Füße stellen. Die wesentlichen Inhalte der Jugendwerkstatt wie Bewerbungstraining, Praktika und Grundlagen-Qualifizierungen, sollen erhalten bleiben. Wichtig ist, dass das Angebot künftig aufsuchende Arbeit enthält, um aktiv auf die Jugendlichen zugehen zu können. Wir wollen die jungen Menschen dort ansprechen können, wo sie sich aufhalten. Außerdem möchten wir mehr psychologische Unterstützung anbieten, sowie die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss nachzuholen. Diese Möglichkeiten sind mit dem Konzept der Jugendwerkstatt nicht möglich, aus Sicht des Jobcenters aber wichtig, um junge Menschen auf dem Weg von der Schule in den Beruf unterstützen zu können.“

Foto: Stadt