Moderne Sounds für den Gottesdienst

Vernetzen, vermitteln, verstärken: Impulstag Popularmusik in der Kirche in Nordstemmen

KIRCHENKREIS (red). Denn zur Kirche gehört Musik. Und die kann modern, aufregend und vertraut klingen, findet Claus Feldmann. „Aber gute Popmusik ist schwer zu machen“, gibt Til von Dombois zu bedenken. Trotzdem gibt es im evangelischen Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld zahlreiche Akteure, sie in ihre Gemeinden  tragen. „Ich war erstaunt und erfreut, was es hier alles gibt“, strahlt Bernd Rüter. „Wir wollen die Menschen anstoßen, Impulse sind wichtig“, fügt Andreas Hülsemann hinzu. Wer der Gruppe zuhört merkt schnell: Hier haben sich die Richtigen gefunden. „Wir sind keine Einzelkämpfer“, bestätigt Pastor Rüter. Er ist Kirchenkreisbeauftragter für Popularmusik. Ihr wollen die vier einen ganzen Tag widmen. „Das Meeting für kirchliche Popularmusik“ ist am 12. August in Nordstemmen. Da geht es dann um Ideen und Praxishilfen für Gottesdienste und Gemeindearbeit. Es ist eine Initiative von Net.P, dem Netzwerk Popularmusik, das Hülsemann leitet. Er ist selbst Pastor im Ehrenamt und Musiker. „Der Impuls kommt von der Landeskirche, aber die Auswirkungen sollen regional sichtbar sein“, betont er. Drei Ziele verfolgt die Tagung. Erstens: Die Verantwortlichen sollen sich vernetzen. „Denn Popularmusik ist auf Miteinander angewiesen und lebt von Teamwork“, weiß von Dombois. Der Popkantor aus Hannover ist einer von vier Workshop-Leitern beim Impulstag. „Es hat nur Vorteile, wenn sich die Menschen in der Region kennen“, findet er. Logistische, materielle und ideelle Unterstützung gebe es zum Beispiel direkt vor Ort. KirchenmusikerInnen, KantorInnen, Bandleader und ChorleiterInnen, PastorInnen und DiakonInnen sind deswegen die Zielgruppe des Impulstags. „Wir schlagen aber auch anderen Interessierten nicht die Tür vor der Nase zu“, verspricht Rüter. Drei Kirchenkreise kooperieren beim Impulstag. Neben dem Hildesheimer Land-Alfeld sind auch Laatzen-Springe sowie Ronnenberg dabei. „Wir haben uns für Nordstemmen entschieden, weil wir hier schon beim Band-Workshop 50+ gute Erfahrungen gemacht haben“, erklärt Feldmann. Er ist Musiker und Tontechniker mit 40jähriger Erfahrung. Am 12. August gibt er einen Workshop zur Gospelchorarbeit mit Bands. Vermittlung ist nämlich das zweite Anliegen des Impulstages. Denn Popmusik benötigt Handwerkszeug und Praxiserfahrung. Wolfgang Teichmann, Kirchenmusikdirektor im Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik Hildesheim, und Ben Schütz, Mitveranstalter des internationalen Festivals Body Rhythm Hamburg, vermitteln diese in zwei weiteren Workshops. In Northeim, Bremervörde und Hameln waren ähnliche Impulstage bereits ein Erfolg. Mit 50 TeilnehmerInnen rechnen die Veranstalter. Die Teilnahme ist kostenlos. Denn verstärken ist das dritte Standbein des Impulstages und kirchlicher Popularmusik generell. „Es meint, sich Gehör zu verschaffen“, erklärt Hülsemann. „Gute, moderne Gottesdienste brauchen gute, moderne Musik“, ergänzt Feldmann. Wie die klingt, erklärt am 12. August Michael Schütz. Der Kantor der Trinitatiskirche Berlin und Dozent an der Universität der Künste Berlin muss es wissen. Er hat immerhin mit Größen wie Gloria Gaynor, The Temptations und Jennifer Rush gearbeitet. Anmeldungen für „Das Meeting für kirchliche Popularmusik“ in Nordstemmen sind jetzt möglich. Es reicht eine E-Mail an info@netzwerk-popularmusik.de oder ein Brief an net.p – Geschäftsstelle in der Straße Hinter der Michaeliskirche 3 in 31134 Hildesheim. Darin enthalten sein müssen Vor- und Zuname, Kirchengemeinde, Kirchenkreis und Tätigkeit sowie die zwei bevorzugten Workshops. Eine detaillierte Aufstellung dieser gibt es unter www.netzwerk-popularmusik.de.

Foto: Björn Stöckemann