Für die Aufführung gab es stehende Ovationen
BARSINGHAUSEN/ECKERDE (gk). Eine Tagestour wäre in diesem Jahr fällig gewesen. Auf der Jahreshauptversammlung des Heimatchors Eckerde wurde jedoch beschlossen, diesmal nicht in die Ferne zu schweifen, sondern gemeinsam einige vergnügte Stunden bei einer Aufführung auf der Deister-Freilicht-Bühne zu verbringen. Bei der Planung begegnete ihnen der Name Renate Rochell. Die Regisseurin ist in Eckerde keine Unbekannte, da sie alljährlich bei den Aufführungen „Oper auf dem Lande“ Regie führt. Und Mitglieder des Chors sind zuständig für das Catering beim Highlight der Opernfans. So versammelten sich also heute Nachmittag genau 45 Interessierte im Kassenbereich voller Vorfreude auf das Ereignis, das von Renate Rochell inszeniert worden ist.
Um es vorweg zu nehmen, sie wurden nicht enttäuscht. Der Musicalklassiker, „Ein Käfig voller Narren“ von Jerry Herman, versprüht Unterhaltung, Witz und mitreißende Melodien. Das völlig andere Genre, als das gewohnte, brachte Abwechselung und zog die Besucher in seinen Bann. Die Komödie spielt in den 70ger Jahren, also in einer konservativen Zeit, als schwule Paare noch nicht toleriert wurden. Auch die farbenfrohen Kostüme verfehlten nicht ihre Wirkung. Die Begeisterung zeigte sich in anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen. „Meine Zipperlein sind wie weggeblasen“ verriet eine Teilnehmerin. Nun, das gewohnte volkstümliche Liedgut handelt höchst selten von einer Travestieshow oder Nachtclubs wie das „La Cage aux folles“. „Die Darsteller wären eine Bereicherung für unseren Chor“, meint Leiterin Lieselotte Katz schmunzelnd beim anschließenden Abendessen. Einig war man sich, einen fröhlichen und unterhaltsamen Tag erlebt zu haben – in Barsinghausens malerischer Naturbühne.
Foto + Text: Gerheide Knüttel