Nachwuchskräfte in Kitas: Stadt zieht positive Bilanz beim Mentoring-Programm

BARSINGHAUSEN (red).

Zu Beginn des Kindergartenjahres 2020 hat die Barsinghäuser Stadtverwaltung ein Nachwuchskräfte-Programm im Bereich der Kinderbetreuung gestartet. Neben der Bezahlung der Praktikantinnen und Praktikanten nach dem gesetzlichen Mindestlohn gehörte auch ein Mentoring-Konzept als zentraler Baustein dazu. Nach einem Jahr haben die Verantwortlichen nun Bilanz gezogen: „Die Reaktionen waren durchweg positiv. Die Vernetzung untereinander als wichtiges Ziel des Mentoring-Programms kam bei den jungen Kolleginnen und Kollegen sehr gut an“, sagt Antje Baumgarten. Die Qualitätsmanagerin des Kinderbetreuungsamtes hat an der Entwicklung des Konzeptes maßgeblichen Anteil. Bezahlung und eine enge Begleitung auf Augenhöhe seien „natürlich große Argumente für die jungen Menschen gewesen, sich bei uns zu bewerben. Das zeigt sich auch dadurch, dass es weitaus mehr Bewerberinnen Bewerber als verfügbare Plätze gab“, so Antje Baumgarten weiter. Mithilfe des Mentoring-Konzeptes sollten zwei wesentliche Ziele verfolgt werden. Da die Nachwuchskräfte unterschiedliche Berufsschulen besuchen und in unterschiedlichen städtischen Kindertagesstätten eingesetzt werden, sollten sie sich einerseits kennenlernen. Der Qualitätsmanagerin zufolge habe es nach dem Auftakt-Grillen am Naturfreunde-Haus dazu regelmäßig Treffen gegeben, aufgrund der Corona-Pandemie jedoch fast ausschließlich in Form von Videokonferenzen. Dennoch habe es einen regen Austausch untereinander gegeben, betont Antje Baumgarten.

Das zweite wesentliche Ziel sei die enge Begleitung der Auszubildenden bei ihren ersten Schritten in den künftigen Beruf durch erfahrene Kolleginnen und Kollegen gewesen. „Uns war es wichtig, dass unsere Nachwuchskräfte von Beginn an wissen, dass wir sie auf diesem Weg unterstützen“, ergänzt Claudius Reich, Leiter des Kinderbetreuungsamtes. Aus diesem Grund hätten auch die Ausbilderinnen und Ausbilder an den regelmäßigen Treffen teilgenommen. Auch bei organisatorischen Fragen und generellen Angelegenheiten in Sachen Ausbildung hätten die erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren jungen Kolleginnen und Kollegen „immer hilfsbereit zur Seite gestanden“.

Abgerundet worden sei das Mentoring-Programm durch eine umfangreiche Ausstattung der Nachwuchskräfte. „Dazu haben unterschiedlichste Infomaterialien, Fingerspiele, Bastelangebote und vieles mehr gehört“, gibt Antje Baumgarten einen weiteren Einblick in das von ihr erarbeitete Konzept. Angesichts des großen Erfolges soll es zum Start des Kita-Jahres 2022 das Programm fortgesetzt werden. „Im aktuellen Kita-Jahr haben wir bei der Neueinstellung von Nachwuchskräften eine Pause eingelegt, auch um uns für die nächsten Jahre aufzustellen“, so Antje Baumgarten weiter. Dazu nehmen die Mentoren sogar an einem speziellen Weiterbildungskurs bei der Volkshochschule Calenberger Land teil, um sich noch besser auf die Bedürfnisse der jungen Kolleginnen und Kollegen einstellen zu können. Die Finanzierung des Nachwuchskräfte-Programms läuft nach Angaben von Amtsleiter Claudius Reich über ein Förderprogramm des Landes. Dank dieser Förderung seien die Auszubildenden nach dem Mindestlohn bezahlt worden. „Die Ausbildungen im Bereich der Kinderbetreuung sind schulische Ausbildungen, die nicht vergütet werden – selbst die Praxisphasen werden in der Regel nicht bezahlt, obwohl sie mehrere hundert Stunden umfassen“, macht er deutlich. Umso schöner sei es aus seiner Sicht, dass es der Barsinghäuser Stadtverwaltung gelungen sei, den jungen Kolleginnen und Kollegen für diese Ausbildungsabschnitte zumindest den Mindestlohn zu zahlen, „und damit gehören wir zu den wenigen Ausnahmen im Land“, sagt er abschließend.

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