NFV trauert um Ehrenmitglied Gerhard Ballschmiede

REGION/BARSINGHAUSEN (red).

Der Niedersächsische Fußballverband trauert um Gerhard Ballschmiede. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist er bereits am 24. Dezember 2018 im Alter von 91 Jahren verstorben. Ballschmiede hat die Entwicklung des Fußballs in Niedersachsen in den vergangenen Jahrzehnten in herausragendem Maße mitgeprägt. Von 1969 bis 1979 bekleidete der gebürtige Kölner zunächst das Amt des Verbandsjugendobmanns, ehe 1979 seine 14-jährige Amtszeit als Vizepräsident des Verbandes begann. Nach der Fußballjugend gehörten nun Ausbildung, PR und Neue Medien zu den besonderen Aufgabenstellungen des Hemmingers, der ab 1980 auch Mitglied im DFB-Beirat und im Hauptausschuss des LandesSportBundes Niedersachsen war, zudem 1981 Beisitzer im DFB-Ausschuss für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wurde. Auch als er 1993 sein Amt als Vizepräsident des Verbandes niederlegte, setzte Ballschmiede, von Freunden und Weggefährten kurz Gerd genannt, mit der ihm eigenen Tatkraft weiterhin Akzente. Bis 2000 trieb er als NFV-Ehrenamtsbeauftragter die DFB-Aktion Ehrenamt in Niedersachsen maßgeblich voran. Seine Funktionärslaufbahn war reich an Höhepunkten. Dazu zählten die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 wie auch die Europameisterschaft 1988 mit Spielen in Hannover. Ballschmiede war der zuständige Mann des Verbandes für „Transport und Verkehr“. Gefragt war sein Organisationsgeschick aber auch bei zahlreichen Festivitäten des Verbandes. Sowohl 1983 bei der Einweihung des NFV-Leistungszentrums (heutiges August-Wenzel-Stadion) als auch bei der Vorbereitung zahlreicher Verbandstage übernahm Ballschmiede federführend die Regie. Soziales Denken war stets die Triebfeder seiner engagierten Funktionärstätigkeit. Ob „Aktion Sorgenkind“, „Sudanhilfe“ oder Behindertensport – Gerd Ballschmiede hat wiederholt Hilfsaktionen für den guten Zweck initiiert und dabei beträchtliche Spendengelder zusammengetragen. In seiner aktiven Zeit als Sportler kletterte Ballschmiede als Boxer in den Ring, ging als Fußballer in Köln und Hannover auf Torejagd und hatte sich bis ins hohe Alter dem Radfahren verschrieben. Seit seinem Vereinseintritt in 1948 schlug sein Herz für Hannover 96. Bei den „Roten“ etablierte er sich schnell und übernahm Verantwortung. Zunächst als Mitglied im Jugendausschuss, von 1959 bis 1969 dann als Leiter der Jugendabteilung und in dieser Funktion auch als Mitglied im Vorstand und Verwaltungsrat des Klubs. Den „Kölsche Jong“ hatte es Anfang des Zweiten Weltkrieges im Zuge einer Dienstverpflichtung seines Vaters nach Hannover verschlagen. Hier begann er 1941 bei der damaligen Hanomag AG in Hannover-Linden eine Ausbildung im Maschinenbau, besuchte zudem ab 1943 die hannoversche Maschinenbauschule. Nach dem Krieg konnte Ballschmiede 1947 seine Maschinenbau-Ausbildung fortsetzen und sie 1948 erfolgreich zum Abschluss bringen. Er fand bei Hanomag eine Anstellung, die zunächst als Sachbearbeiter in der Arbeitsvorbereitung begann. Ballschmiede bewährte sich schnell und übernahm Verantwortung in leitenden Positionen des Konzerns. Das große Engagement von Gerhard Ballschmiede für den Sport ist auf vielfältige Weise gewürdigt worden. So wurde er aufgrund seiner herausragenden Verdienste im Jahr 1993 zum Ehrenmitglied des Niedersächsischen Fußballverbandes ernannt und erhielt im Januar 2017 anlässlich seines 90. Geburtstages den Goldenen Ehrenring des Verbandes. Er war eine herausragende Persönlichkeit des niedersächsischen Fußballs. Auf Grund seines souveränen und kompetenten Auftretens und Wirkens sowie seiner humorvollen und menschlichen Art stand Ballschmiede bei allen Fußballern in hohem Ansehen und erfreute sich großer Beliebtheit. Mit großer Betroffenheit hat NFV-Präsident Günter Distelrath den Tod des 91-Jährigen zur Kenntnis genommen. „Wir haben mit Gerhard Ballschmiede einen Freund mit herausragenden Fähigkeiten verloren. Er hat erheblich dazu beigetragen, den Niedersächsischen Fußballverband zu einem funktionierenden und innovativen Verband zu entwickeln. Der NFV dankt Gerhard Ballschmiede für seine Lebensleistung und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“ Die Trauerfeier fand auf Wunsch des Verstorbenen im engsten Kreis statt.

Foto: NFV