Rasen bald ICE-Züge mit 300 Sachen durch das Stadtgebiet?

Ratspolitiker verlangen mehr Transparenz von der Deutschen Bahn

BARSINGHAUSEN (ta). Die Pläne der Deutschen Bahn für den Bau einer hochfrequentierten ICE-Trasse quer durch das Calenberger Land sorgen weiter für Unruhe. Im Barsinghäuser Rat stand jetzt die Debatte über eine Resolution der Stadt hinsichtlich der Positionierung gegenüber dem Großprojekt auf der Tagesordnung. CDU-Ratsherr Gerald Schroth, der auch Vorsitzender der Bürgerinitiative Munzel ist, erklärte, inzwischen seien wohl Spitzengeschwindigkeiten von 300 km/h vorgesehen, dies sei für Barsinghausen eine ganz neue Situation. Man könne außerdem davon ausgehen, dass die Streckenführung der Trasse von Hannover nach Bielefeld schnurgerade geplant werde und eben nicht nur den Munzelner Raum, sondern auch den Deister tangieren könnte. Als enttäuschend stufte Schroth den bisherigen Verlauf des Bürgerdialogs der Deutschen Bahn ein, es fehle an Transparenz. Die Kommunen in der Region müssten hier mit einer Stimme sprechen, denn eine Beteiligung der Interessen der Bürger sei sonst nicht gewährleistet. Grünen-Ratsherr Thomas Lux meinte, die Pläne der DB seien noch gar nicht konkret. Das Unternehmen sollte den Stand des Planverfahrens im Rat darlegen. Eine Resolution des Rates sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht nötig, so Lux. SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Messing sagte, die Kommunen müssten auf jeden Fall an den anstehenden Planungsschritten beteiligt werden. Da sowohl die CDU als auch die SPD eigene Anträge für Resolutionen eingebracht hatten, schlug Kerstin Beckmann (Aktiv für Barsinghausen) vor, beide Anträge zu beschließen. In der weiteren Diskussion kamen die Ratsvertreter überein, dass man eine gemeinsame Resolution für eine Sondersitzung des Bauausschusses erarbeiten wolle. Dann soll auch eine „Fachperson“ vortragen, wie die aktuellen Pläne für das Trassenprojekt wirklich aussehen. Bürgermeister Henning Schünhof betonte, eine Resolution des Rates sollte auch einen konkreten Handlungsauftrag an die Stadtverwaltung beinhalten.

Foto: ta-Archiv