Rettungshubschrauber „Christoph 4“ hat seinen 70.000. Einsatz absolviert

Schon seit 1972 ist er rund um Hannover unterwegs

REGION (red). Zum 70.000ten Mal hob der Rettungshubschrauber Christoph 4 ab. Eine allergische Reaktion nach Insektenstichen war der Auslöser. Glücklicherweise konnte das Schlimmste verhindert werden. Der an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) stationierte Christoph 4 ist seit 1972 ständig im Einsatz. Betrieben wird der Rettungshubschrauber von der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH) im Landesverband Niedersachsen/Bremen, die damit verantwortlich für den Dienstbetrieb ist. Die Crew besteht aus einem Piloten der Bundespolizei (Fliegerstaffel Nord Stützpunkt Gifhorn) sowie einem speziell ausgebildeten Notfallsanitäter der Johanniter und einem Notarzt der Unfallchirurgie der MHH. Der Helikopter wird meist in einem Radius von 50 Kilometern eingesetzt, bekommt bisweilen aber auch darüber hinausgehende Aufträge. Er fliegt mit einer Geschwindigkeit von bis zu 257 Kilometern pro Stunde meist in die Region und Stadt Hannover sowie in die Landkreise Celle, Gifhorn, Hameln, Hildesheim, Holzminden, Nienburg, Schaumburg und Soltau-Fallingbostel. Die medizinische Besatzung kümmert sich vor allem um die Versorgung internistischer und neurologischer Notfälle wie zum Beispiel Schlaganfälle, Kindernotfälle und Traumaverletzungen durch Verkehrs- und Arbeitsunfälle. Natürlich sind unter dem Namen „Christoph 4“ im Verlauf der Jahre unterschiedliche Hubschraubertypen im Einsatz gewesen. Zuerst war es eine BO 105, 1984 die Bell-UH-1D, abgelöst von der BO 105CBS 1997 und ab 2007 die EC-135. Der Luftrettungsstützpunkt in Hannover ist seit 2004 nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert. Bei seiner Indienstnahme vor über 45 Jahren durch den damaligen Innenminister Hans-Dietrich Genscher war Christoph 4 einer der ersten Rettungshubschrauber in Deutschland – heute gibt es bundesweit 52 zur Primärrettung.

Über Christoph 4: Der Christoph 4 gehört zu den Rettern in „Orange“ der Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) des Bundesministeriums des Innern. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) nimmt alle Aufgaben der Verwaltung wahr, die sich aus dem Betrieb ergeben. Dazu gehören unter anderem die Hubschrauber im Auftrag des Bundesministeriums des Innern zu beschaffen und auszustatten. Mit ca. 1500 Einsätzen im Jahr zählt Christoph 4 zu den einsatzstärksten unter den Rettungshubschraubern in Deutschland. Dabei rangieren die internistischen Notfälle wie Herzinfarkte an erster Stelle, dicht gefolgt von den Traumaverletzungen, verursacht durch Verkehrs- und Arbeitsunfälle. Im vergangenen Sommer wurde der Rettungshubschrauber zu vielen Ertrinkungsnotfällen mit Kindern alarmiert, zudem war die A2 auch 2018 ein Schwerpunkt von schwerwiegenden Lkw-Unfällen, bei denen Christoph 4 zu Hilfe kam.

Foto: Johanniter