Runder Tisch für Integration fragt – Bürgermeisterkandidaten antworten: Teil 3

BARSINGHAUSEN (red).

Im Rahmen der Interkulturellen Woche vom 26. September bis zum 4. Oktober veröffentlicht Deister Echo an dieser Stellen täglich Antworten auf Fragen, die der  Runde Tisch für Integration der Stadt Barsinghausen an die Bürgermeisterkandidat*innen gestellt hat. Hier die dritte Frage.

3. Was wollen Sie gegen personelle und institutionelle Ausgrenzung von Minderheiten, von „anders Aussehenden“ und für mehr friedliches Miteinander von Einheimischen und Mehrheimischen tun?

Nadin Quest: Ausgrenzung von Minderheiten, „anders Aussehenden“ sowie Bedrohungen oder gar rassistische Diskriminierungen sind in meinen Augen absolut nicht akzeptabel und es ist eine gemeinsame Aufgabe der Stadtgesellschaft, zu der auch die Verwaltung gehört, dies in Barsinghausen nicht zuzulassen. Sofern es zu personellen oder institutionellen Ausgrenzungen von Minderheiten oder „anders Aussehenden“ kommt, muss dies innerhalb der Stadtgesellschaft offen kommuniziert und thematisiert werden. Aber: Menschen sind (gefühlt?) immer sehr defizitorientiert – wir bemerken die Fehler in der Rechtschreibung, die fehlerhafte Aussprache, den Falschparker, den Menschen im Rollstuhl. Diese Sichtweise sollten wir umkehren: Alle Menschen – egal, ob körperlich eingeschränkt, mit Migrationshintergrund, mit unterschiedlicher Sprache oder Hautfarbe, egal welche sexuelle Orientierung – sind Menschen, die über vielfältige Ideen, Fähigkeiten, Perspektiven, Erfahrungen und Kompetenzen verfügen, die uns in der Stadt nur voranbringen können. Wir müssen sie regelmäßig in die Prozesse in unserer Stadt mit einbeziehen (vgl. auch Frage 5) und alles möglich machen, damit eine Teilhabe überhaupt möglich ist. Wir müssen zu einem besseren gegenseitigen Verständnis kommen, d.h. wir müssen dafür sorgen, dass wir uns besser kennenlernen und regelmäßig austauschen, wir müssen Vorurteile und Vorbehalte abbauen. Das kann beispielsweise durch Partizipationsprozesse im Bereich von (städtebaulichen) Planungen oder durch zahlreiche Begegnungs- und Kooperationsmöglichkeiten in örtlichen Netzwerken oder Vereinen geschehen.

Roland Ziesenß: Diese Frage enthält zwei Unterstellungen, die ich so nicht teile:
a. es gibt in nennenswertem Umfang Ausgrenzung
b. das Miteinander ist nicht friedlich

Betrachtet man die Situation in Barsinghausen, gibt es viele institutionelle und private Initiativen, die anerkannten Asylsuchenden bei dem schwierigen Weg der Integration unterstützen und Hilfen anzubieten. Auch die Barsinghäuser Schulen, Kindergärten und Kitas nehmen sich dieser Thematik offensiv an und versuchen bei den Kindern die Grundlagen für eine erfolgreiche Integration und ein erfolgreiches Zusammenleben zu entwickeln.  Auch Verwaltung, Kirchen und Sportvereine sind hier erfolgreich tätig. Sollten in den Institutionen wie Verwaltung, Polizei u.ä. vereinzelt Ausgrenzungen vorkommen, wird man die entsprechenden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen weiterbilden.

Wolfgang Pardey: Man muss den Menschen die Angst vor Integration nehmen und mehr die positiven Möglichkeiten und Chancen aufzeigen, die damit verbunden sind. Einrichtungen wie: der Runde Tisch und Barsinghausen ist bunt, dass ist genau der richtige Weg. Hier bedarf es aber bedeutend mehr Werbung und Aktionen in Barsinghausen, für die ich mich einsetzen werde, z.B. eine kulinarische Meile (essen und feiern verbindet).

Henning Schünhof: Klar Stellung beziehen und sollte es die Stadt und ihre Institutionen betreffen, entschieden dagegen vorgehen.

Fotos: privat