Schneller Ankauf des Fachwerkhauses am Thie durch die Stadt wird im Bauausschuss abgelehnt

Der Erhalt des historischen Gebäudes wird aber angestrebt

BARSINGHAUSEN (ta). Seit Jahren steht das alte und entkernte Fachwerkhaus am Thie leer. Nachdem klar war, dass die Stadt Barsinghausen über 700.000 Euro aus dem Förderprogramm „Perspektive Innenstadt“ des Landes Niedersachsen erhält, hatte die SPD-Fraktion den Antrag eingebracht, dass das Gebäude in der Marktstraße 18 zügig angekauft werden solle, um das Haus nach einer Sanierung für öffentliche Zwecke nutzen zu können. Laut SPD-Antrag könne das ortsbildprägende Fachwerkhaus nur über einen Kauf durch die Stadt erhalten werden. Als Nutzungszweck schlägt die SPD vordringlich die Einrichtung eines Jugendtreffs vor. Dadurch würde auch die Innenstadt belebt, deren Attraktivität durch mehrere Leerstände in den letzten Jahren gelitten habe. Das Haus befindet sich im Besitz eines privaten Eigentümers. Daher ermahnte die Verwaltung die Mitglieder des Bauausschusses eindringlich, zum jetzigen Zeitpunkt nicht öffentlich über einen Kaufpreis für die Immobilie zu diskutieren. Baudirektor Ingo Ellerkamp betonte, es sei jetzt auch nicht an der Zeit, über den Antrag der SPD abzustimmen. Zunächst sollten Untersuchungen zum anfallenden Sanierungsbedarf und zur Städtebauförderung abgewartet werden. Die Stadt habe in den letzten Jahren auf einen Ankauf des Hauses verzichtet. Ob überhaupt eine Bezuschussung aus dem Förderprogramm „Perspektive Innenstadt“ hier möglich sei oder eine andere Förderung denkbar sei, müsse noch geprüft werden. Man sollte also erst die Gesamtsituation prüfen und dann über konkrete Nutzungsmöglichkeiten der Immobilie diskutieren, unterstrich Ellerkamp. Ausschussvorsitzender Gerald Schroth (CDU) und AFB-Fraktionsvorsitzende Kerstin Beckmann meinten, jetzt den Kauf des Fachwerkhauses zu beschließen, wäre Wahnsinn. Man sei für den Erhalt des Gebäudes, wolle aber nicht in „Geiselhaft“ durch den Immobilienbesitzer geraten, so Beckmann. Ähnlich äußerte sich CDU-Ratsherr Max Matthiesen. Man sollte erst einmal ein gesamtheitliches Konzept für die Innenstadt erstellen und verschiedene Förderprogramme abwägen. Einem entsprechenden CDU-Antrag stimmte der Ausschuss zu, der Antrag der SPD wurde mit sechs Gegenstimmen bei drei Ja-Stimmen und einer Enthaltung abgelehnt.

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