Schock für die Bürgerinitiative: „ICE-Trasse wird Barsinghäuser Infrastruktur maßgeblich verändern“

GROß MUNZEL/HOLTENSEN/OSTERMUNZEL (red).

Gerald Schroth, Vorsitzender der Bürgerinitiative, ist über die neuen Pläne entsetzt.

Zur aktuellen Entwicklung rund um die Pläne zum Bau einer neuen ICE-Trasse zwischen Hannover und Bielefeld erklärt der Vorsitzende der Bürgerinitiative für den ländlichen Raum Munzel, Gerald Schroth: „Die Mitteilung des Bundesverkehrsministeriums über die Auftragsvergabe einer Planung der ICE Strecker Hannover-Bielefeld hat innerhalb der Bürgerinitiative Munzel und den weiteren Bürgerinitiativen zwischen Seelze und Vlotho einen Schock hervorgerufen. Der tiefe Schock basiert auf der Tatsache, dass nun wieder über ganz neue Trassenvarianten gesprochen wird. Die Varianten sollen dem Kriterium 31 Minuten Kantenfahrzeit unterworfen werden. Die Kantenfahrzeit ist die Zeit, die ein ICE von Hannover nach Bielefeld fahren darf. Um diese Zeit zu erreichen, müssen Spitzengeschwindigkeiten von deutlich größer 250km erzielt werden. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt dann gut 200km/h. Die ideale Trassenlänge zwischen Hannover und Bielefeld darf dann nur 100km betragen. Dieses setzt eine ideal gerade Strecke voraus. Örtliche Besonderheiten können dann wohl nicht berücksichtig werden. Barsinghausen wird sich in der Infrastruktur mit einer dieser Varianten maßgeblich verändern. Eine denkbare Variante ist von Seelze kommend möglichst schnell an die BAB2 Richtung Bad Nenndorf zu kommen. Der Planungskorridor auf Barsinghäuser Gebiet wird deutlich größer. Weiterhin ist ein Planungsdialog, der bereits im Januar 2021 starten soll, vorgesehen. Dieser Prozess soll in 2 Jahren abgeschlossen werden. Ich kann nicht sehen, wie die Zivilgesellschaft, d.h. die Bürgerinitiativen und sonstige Betroffene, dieses leisten sollen. Wir erwarten eine Diskussion auf Augenhöhe. Wir werden die Planung und deren Notwendigkeit sehr, sehr kritisch auf den Prüfstand stellen. Wir erwarten vom Planungsträger, der Deutschen Bahn, dass wir auch in die Lage versetzt werden, diese Arbeit zu leisten“, so Gerald Schroth.

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