1907 wurde die Ortsgruppe von Conrad Bühre und seinen Mitstreitern gegründet / Miersch: „Vergangenheit muss Ansporn für Zukunft sein“
BARSINGHAUSEN (ta). Im Rahmen eines Festaktes in der Waschkaue hat die SPD-Abteilung Barsinghausen heute ihr 110-jähriges Bestehen gefeiert. Als die Sozialdemokratie in Deutschland schon einige Jahre auf dem Buckel hatte, gründete der Berginvalide, Conrad Bühre, zusammen mit Mitstreitern die SPD-Barsinghausen im Jahr 1907. Elf Jahrzehnte später konnten der jetzige Abteilungsvorsitzende und Regionsabgeordnete, Dirk Härdrich, zusammen mit der Landtagskandidatin, Claudia Schüßler, rund 80 Teilnehmer, darunter auch den Bundestagsabgeordneten, Matthias Miersch, sowie Vertreter der örtlichen Vereine und Verbände begrüßen. Die SPD habe Anfang des 20. Jahrhunderts wegen ihrer Ideale für eine gerechtere Gesellschaft immer mehr Zulauf erfahren und auch heute sei die heimische SPD ein Garant für sozialdemokratische Werte, so Schüßler, die betonte, dass die Partei auch nach dem Verbot in der NS-Zeit wieder aufgestanden sei. Noch immer gehe es um Gerechtigkeit, dafür hätten die Menschen ein feines Gespür. Unter anderem müsse es darum gehen, dass gute Bildung nicht vom Elternhaus abhänge. Dass sich die SPD immer für Menschen eingesetzt habe, die es nicht so gut hätten, betonte auch Dirk Härdrich, der eine umfassende Dokumentation aus Zeitungsartikeln, Wahlkampfmaterial und Hintergrundinformationen zur wechselvollen Geschichte der SPD-Abteilung zusammengetragen hatte. Heute blicke man auch auf Zeiten zurück, in denen mutige Frauen und Männer massiv unter Druck gestanden hätten, erinnerte Matthias Miersch anschließend in seiner Festrede. Nach der leidvollen Nazizeit habe dann 1946 in Barsinghausen der erste SPD-Bezirksparteitag stattgefunden, bei dem Kurt Schumacher auf dem Gelände des heutigen Waldstadions vor 10.000 Menschen gesprochen habe. Miersch unterstrich, die Vergangenheit der Partei müsse zugleich auch Ansporn für die Zukunft sein. Es gehe um die gleiche Entlohnung von Frauen und Männern und darum, dass der Markt nicht allein die Geschicke der Menschen regeln dürfe. Zudem mahnte Miersch entschiedenen Widerstand gegen Intoleranz und Rechtspopulisten, wie Trump, Orban und die AfD, an. Abgerundet wurde der Festakt mit dem gemeinsamen Singen von Arbeiterliedern.
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