Stadt startet umfangreiche Fortbildungsreihe für Kita-Fachkräfte der Nordstadt

BARSINGHAUSEN (red).

Von Juni bis Dezember 2021 bietet die Stadt Barsinghausen unter dem Titel „Ohne Moos nix los? – Armut und armut-sensibles Handeln in Kitas“ zahlreiche Veranstaltungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Betreuungseinrichtungen in der Barsinghäuser Nordstadt an. „Mit dieser umfassenden Fortbildungsreihe wollen wir im Rahmen der Präventionsketten eine entsprechende Haltung bei den Fachkräften aus der Kinderbetreuung implementieren und fördern“, beschreibt Barsinghausens Erster Stadtrat Dr. Thomas Wolf den Ansatz dieser Reihe. „Dabei wird die Perspektive von armutsbetroffenen Kindern und ihren Familien eingenommen, um Lösungsansätze zu diskutieren“, betont er weiter. „Der Startschuss erfolgt am 8. Juni 2021 mit einer Auftaktveranstaltung, für die wir Frau Dr. Antje Richter-Kornweitz von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen gewinnen konnten“, berichtet René Beck, Koordinator der Präventionsketten. Gemeinsam mit seiner Kollegin Nicole Tünnermann-Heine hat er diese umfangreiche Fortbildungsreihe geplant. „Es ist uns ein Anliegen, das Thema nicht zu tabuisieren, sondern mit einer armutssensiblen Haltung entgegenzutreten“, so Beck weiter. Der Umgang mit Kinderarmut ist seit einiger Zeit ein strategisches Ziel im Kinderbetreuungsamt der Stadt Barsinghausen. Mehr als jedes fünfte Kind in Deutschland wächst in Armutslage auf. Auch in Barsinghausen sind circa 20 Prozent der Mädchen und Jungen im Alter bis zu zehn Jahren davon betroffen. Für zwei Drittel der betroffenen Kinder ist dies sogar ein Dauerzustand. Dabei hat das Aufwachsen in Armut vielfältige, umfangreiche und nachhaltige Folgen für die gesunde Entwicklung der Kinder. „Dem wollen wir mit einer armutspräventiven Strategie entgegenwirken“, berichtet Dr. Thomas Wolf Erster Stadtrat. Die Fortbildungsreihe ist auf unterschiedliche, halb-und ganztägige Fortbildungsformate angelegt und für die teilnehmenden kostenlos. Sie besteht aus einer Auftaktveranstaltung mit einem Impulsvortrag und Raum zur Diskussion, daran schließen sich dann Teamfortbildungen und Workshops an. Die Workshops sind in sechs Themenblöcke eingeteilt und sollen den Fachkräften Hintergrundwissen zu Aspekten wie Armutslagen, Armutssensibilität, Gesundheit und Armut, Partizipation, Resilienz, Netzwerkarbeit und Führen von Elterngespräche vermitteln. „Die Kombination von Veranstaltungen für alle Fachkräfte sowie In-House-Reflexionsgesprächen über einen Zeitraum von sechs Monaten sichert eine nachhaltige Verankerung der erarbeiteten Inhalte“, sagt Tünnermann-Heine. Sie betont weiter, dass durch den Austausch der Fachkräfte verschiedener Einrichtungen die sozialraumbezogene Zusammenarbeit sowie das Lernen der Fachkräfte von- und untereinander gefördert wird. In drei der sechs Kitas werden auf eigenen Wunsch die dort üblichen, jährlichen Teamfortbildungen als In-House-Schulungen angeboten. Da aufgrund der unsicheren Lage durch die Corona-Pandemie nicht durchgehend mit Präsenz-Veranstaltungen geplant werden kann, wird das Format alternativ auch als Online- Variante geplant. Gefördert wird die Fortbildungsreihe im Rahmen des Programms Präventionsketten Niedersachsen.

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