Neue Bürgerinitiative stellt sich vor / Stadt will bis Ende des Jahres 100 neue Betreuungsplätze schaffen
BARSINGHAUSEN (ta). Rund 140 Eltern in Barsinghausen warten mit ihrem Nachwuchs auf einen Kinderbetreuungsplatz. Bei der Einschätzung der Bedarfe hatte sich die Stadt wie berichtet kräftig verkalkuliert. Um zu erläutern, wie es zu dieser Lücke gekommen ist und wie man nun neue Plätze bereitstellen will, hatten der 1. Stadtrat, Thomas Wolf, zusammen mit Fachdienstleiter Claudius Reich für heute Abend zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Dafür war die komplette Aula am Schulzentrum bestuhlt worden, allerdings kamen nur rund 60 interessierte Eltern. Anwesend waren auch mehrere Vertreter der neuen Bürgerinitiative „PROKIBA“, die auf die Schaffung von ausreichend Kinderbetreuungsplätzen in Barsinghausen dringen will.
Als Mitglied erklärte Björn Dreßler, einige Eltern die bei der Vergabe der Plätze leer ausgegangen seien, müssten in der Konsequenz sogar ihren Job aufgeben. Die Stadt forderte er auf, belastbare Ziele vorzugeben und den Dialog mit der BI zu führen, damit die Eltern auch gehört würden. Dreßler kündigte außerdem an, dass PROKIBA in einen Verein umgewandelt werden solle. Anschließend erläuterte Claudius Reich von der Verwaltung anhand der demografischen Entwicklung und der INCIB-Maßnahme, warum die bisherigen Planungen der Stadt nicht gestimmt hatten. Bis Ende diesen Jahres wolle die Stadt durch die Bereitstellung von zusätzlichen Kindergarten-Einzelgruppen und neuen Großtagespflegen rund 100 zusätzliche Plätze in der Kinderbetreuung schaffen, so Stadtrat Wolf. Als Standorte kämen unter anderem private und städtische Räumlichkeiten oder auch die Alte Schule in Bantorf in Betracht. Eine Kiga-Gruppe sei im Kirchdorfer Gemeindehaus „Arche“ möglich, außerdem befasse man sich auch mit der Etablierung von neuen Waldkindergärten – allerdings sei hier eine Betreuung nur bis 13 Uhr möglich. Die Verwaltung prüfe auch einen Antrag der Fraktion „Aktiv für Barsinghausen“, der die Nutzung von Containern vorsieht. Außerdem informierte Wolf, dass inzwischen vier Elternteile wegen der fehlenden Plätze Klage eingereicht hätten. Beklagter sei jedoch nicht die Stadt, sondern die Region Hannover.
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