Versuch: Wird der Wald der Zukunft per Drohne gesät?

NIEDERSACHSEN (red).

„Es ist ein Versuch. Wir brauchen solche innovativen Aktionen und Alternativen, um zeitnah den Wald für die Zukunft gepflanzt zu bekommen. Im Frühjahr wissen wir mehr“, zeigt sich Philip von Oldershausen, Präsident des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen, optimistisch und von der Idee überzeugt. Auf einer Fläche von knapp zwei Hektar ließ der Waldbesitzer in Südniedersachsen von einem Berliner Startup-Unternehmen die Pionierbaumarten Kiefern, Lärchen und Birken per Drohne säen, statt Setzlinge zu pflanzen, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. Den Wald per Drohne aufzuforsten, um schneller, effektiver und später auch kostengünstiger eines der wichtigsten Instrumente im Kampf gegen den Klimawandel zu fördern, war der Grundgedanke. Programme für die Drohne und den Abwurfmechanismus wurden geschrieben, mit GPS-Daten kombiniert und damit das Saatgut auch zielgenau ausgebracht werden kann, muss es in Pellets umhüllt und geschützt werden. Kiefer, Lärche und Birke werden als Mischwald auf der in vier Gebiete aufgeteilten Fläche von gut 1,6 ha ausgesät. Per Drohne wurde das Gelände voruntersucht, erkundet und digital beplant. Per Computer, GPS und Fernglas wird der Aussaat-Flug verfolgt. Der Auswurfmechanismus funktioniert, die Pellets rieseln zielgenau auf die teilweise geräumte Fläche. Mit der Drohne kann auch im unwegsamen Gelände oder an Steilhängen gepflanzt werden“, sieht von Oldershausen den Vorteil für die Waldbesitzer. Allein in Niedersachsen sind es 50.000 ha, die aufgrund der Schäden durch Borkenkäfer und Trockenheit wieder bewaldet werden müssen. „Das ist mit normalen Mitteln nicht zu schaffen“, sagt er. Wie die jungen Berliner Klima-Unternehmer ist auch von Oldershausen gespannt, ob im Frühjahr die Bäume angegangen sein werden. Nach Auswertung der Ergebnisse könne man dann noch entscheiden, ob eine Zwischensaat oder Nachpflanzung nötig wird, erklärt Seidenberg noch, während die Drohne nach vier Minuten vorsichtig landet. Neben Zeit und Aufwand ist es vor allem auch für die Natur von Vorteil, wenn im Wald auf schwere forstliche Maschinen verzichtet werden kann.

Foto: Landvolk