Vortrag informiert über populistische Strömungen in Europa

Die Veranstaltung mit Prof. Dr. Karin Priester findet am 14. September im Regionshaus statt

REGION HANNOVER (red). Populismus hat seine mediale Karriere erst um 1989 angetreten, aber das Phänomen ist – auch in Europa – viel älter und geht schon auf die 1970er Jahre zurück. Auf Einladung der Gedenkstätte Ahlem spricht Prof. Dr. Karin Priester am Donnerstag, 14. September, 19 Uhr, im Regionshaus, Hildesheimer Straße 18, über populistische Strömungen in Europa. Der Eintritt ist frei. Der Vortrag versucht, den Ursachen populistischer Strömungen auf soziostruktureller, politischer und kultureller Ebene nachzugehen und fragt nach den Folgen: Welche Renationalisierungstendenzen sind zu beobachten? Wie entwickelt sich die wachsende EU-Skepsis? Was bedeutet die Rückkehr zu nationalen Alleingängen wie dem Brexit? Und wie ist die Abwehr gegen die Quotierung von Asylbewerbern in fast allen europäischen Ländern zu erklären? Einen Fokus setzt Priester auf Deutschland: Die Bundesrepublik galt lange als resistent gegen jeden Populismus, muss aber inzwischen mit einem Newcomer am rechten Rand rechnen. Wie ist der Rechtspopulismus einzuschätzen? Ist er nur eine ernst zu nehmende Gefahr oder kann er ein nützliches Korrektiv sein? Abschließend wirft der Vortrag auch einen Blick auf den Linkspopulismus in anderen europäischen Ländern – Beispiele sind die Parti de gauche (Frankreich), Podemos (Spanien) oder Syriza (Griechenland). Karin Priester lehrt und forscht am Institut für Soziologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Zu Ihren Forschungsschwerpunkten gehören unter anderem Faschismus und Rechtsextremismus.

Foto: Karin Priester © privat