Appell: Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum

Patenschaft als sinnstiftende Geschenkalternative

Griechische Landschildkröte – einer von vielen Pfleglingen im NABU-Artenschutzzentrum – Foto: Joachim Neumann

REGION (red). Alle Jahre wieder werden zu Weihnachten Tiere verschenkt. Die Freude an dem Haustier währt aber leider oft nur kurz und die unüberlegt gekauften Tiere werden bald „entsorgt“. Der NABU appelliert daher, keine Tiere als Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Leider zeigt die Erfahrung, dass schon bald nach den Weihnachtsfeiertagen viele lebendige Geschenke zur Belastung für den Familienfrieden werden. Und spätestens vor dem nächsten Sommerurlaub finden sich unzählige Tiere auf der Straße, im nächsten Tümpel oder im Gebüsch wieder oder landen sogar im Müll. Während klassische Haustiere wie Hunde und Katzen mit etwas Glück ins nächste Tierheim gelangen, werden exotische Wildtiere zunehmend in die freie Natur „entsorgt“. Von dieser traurigen Realität könnte Bärbel Rogoschik, Leiterin des NABU-Artenschutzzentrums Leiferde, ein Lied singen, wenn sie angesichts des Tierleids noch in der Stimmung dazu wäre. Denn die meisten tropischen und subtropischen Arten überstehen bei uns kaum die kalten Wintertage und erfrieren jämmerlich. Einige Arten aus Übersee kommen jedoch auch mit unserem Klima klar. Freigesetzte Aquarienfische, Amphibien (wie z.B. die aus Amerika stammenden Ochsenfrösche) und Reptilien, insbesondere Schmuckschildkröten, sind keine Seltenheit mehr in freier Wildbahn. Sie können in unserer heimischen Natur so Bescherungen ganz anderer Art anrichten. Einmal etabliert werden manche der freigelassene Exoten zur ökologischen Belastung für die heimische Tierwelt, verdrängen angestammte Arten durch Konkurrenz oder dezimieren sie durch mitgebrachte Krankheiten.

Tierpatenschaft für Vögel, Exoten und Wildtiere: Das NABU-Artenschutzzentrum nimmt im Jahr knapp 2.000 artengeschützte Wildtiere auf, die krank, verletzt oder hilflos sind, aus nicht artgerechter Haltung stammen oder auf Grund fehlender Papiere beschlagnahmt wurden. Wer exotischen oder auch heimischen Wildtieren helfen möchte, kann dies gerade zu Weihnachten mit der Übernahme einer Patenschaft tun. Ob Eule, Feldhamster, Igel, Schildkröte, Schlange oder Storch, jedes Tier benötigt eine aufwändige Betreuung, die mit einer Patenschaft unterstützt werden kann. Sie können selbst festlegen, welchem Tier Sie mit Ihrer Patenschaft unter die Arme greifen möchten. Darüber hinaus können Sie sowohl den Betrag wie auch die Dauer der Patenschaft selbst bestimmen. Wenn Sie Tierpate oder Tierpatin werden wollen, wenden Sie sich gerne an das NABU-Artenschutzzentrum, Telefon: 05373-6677 (vormittags). >>Mehr Informationen zur Patenschaft hier und beim Artenschutzzentrum

Foto: Joachim Neumann