Archäologischer Fund weckt Zweifel am Egestorfer Gründungsalter

EGESTORF (red).

Bagger_mit_Balken

Bei den laufenden Umbauarbeiten am Sportgelände an der Ammerke hat sich ein überraschender Fund ergeben. Ein gut erhaltener Balken aus Eichenholz ist von einem Bagger zutage gefördert worden. Die ungewöhnlichen Bearbeitungsspuren und der Zustand des Holzes deuten klar auf einen historischen Ursprung hin. Die Ammerke ist in früheren Chroniken neben dem Helmerfeld als Ansiedlungsvorläufer von Egestorf dezidiert erwähnt. Zu Hilfe gebetene Archäologen haben deshalb nach einer ersten Begutachtung eine Untersuchung eingeleitet, inwiefern dieser Balken Aufschluss über die ersten Spuren einer Ansiedlung im Bereich Egestorf Auskunft geben kann. Die Forscher sind jetzt der Ansicht, dass die Eiche zu Beginn des 12. Jahrhunderts für den Siedlungsbau im Bereich Egestorf gefällt wurde. Durch die hochgenaue Methode der Baumringdatierung konnte sogar zweifelsfrei festgestellt werden, dass die Baumaßnahme im Jahre 1128 durchgeführt wurde. Damit ist klar, dass Egestorf mindestens seit diesem Jahr besteht, also jetzt wenigstens 888 Jahre. Der Festausschuss 800 Jahre Egestorf hat entschieden, die Veranstaltungen im Jubiläumsjahr trotzdem fortzusetzen. Er wird die neuen Erkenntnisse in einer weiteren Festschrift verarbeiten. Darin soll die neue Situation in humorvoller Weise dargestellt werden. Zusätzliche heitere Anekdoten und geschichtliche Erlebnisse aus dem inzwischen 888 Jahre alten Egestorf werden die neue Festschrift ergänzen. Diese wird wieder an alle Haushalte verteilt. Um Mitarbeit der Egestorfer wird gebeten. Interessenten melden sich bitte bis zum 15. April 2016 beim Festausschuss (Dieter Pohl Tel. 8633).