Auf den Spuren von Max und Moritz

Barsinghäuser Senioren besuchen die Wilhelm–Busch-Mühle in Ebergötzen und Duderstadt

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BARSINGHAUSEN (red). Als erstes Reiseziel hatte das Seniorenbüro Ebergötzen ausgewählt. Hier besuchten die Barsinghäuser die Wilhelm-Busch-Mühle, Ausgangspunkt für die legendären Streiche von Max und Moritz. Wilhelm Busch, der in Wiedensahl geboren war, durfte  in Ebergötzen große Teile seiner Jugend verbringen. Mit dem Müllersohn Erich Bachmann hatte er viele Possen ausgeheckt, die später in „Max u. Moritz“ ihren literarischen Niederschlag gefunden haben. Die Mühlenführerin erklärte den Besuchern ausführlich die Funktion der Wassermühle mit oberschlächtigem Wasserrad. Beachtlich, dass der Müller und seine Helfer Säcke von zwei Zentnern, ja sogar drei Zentnern zum Fülltrichter schleppen mussten. Eine ausgeklügelte Warnvorrichtung zeigte akustisch an, wenn das Mahlgut zu Ende ging. Man erfuhr, dass der Mahlbetrieb sehr geräuschvoll sei. Leider konnten die Barsinghäuser dies akustisch nicht nachvollziehen, da die Elektrik der Mühle streikte – schade eigentlich! Schließlich nahmen die Gäste in einem Salon Platz, der mit Bildern Zeichnungen und Texten Wilhelm Buschs geschmückt war. Sie vernahmen, dass  der – heute als Urvater des Comics Gefeierte – eigentlich ein klassischer Maler sein wollte. Letztendlich erkannte er aber, dass  seine eigentliche Begabung in der humorigen Darstellung menschlicher Schwächen und Absonderlichkeiten liegt. Dafür gebührt ihm ewiger Dank! Nach einer kurzen Stärkung ging die Fahrt weiter nach Duderstadt, der Perle des Eichsfeldes´. Zwei Führer zeigten und erklärten die Schönheit dieser einzigartigen Fachwerkstadt. Herausragend: das Rathaus. Mit seinen Elementen aus Gotik und Renaissance wird es von vielen als schönstes Rathaus Deutschland angesehen. Zwei Kirchen, die St.-Cyriakus-kirche und  die St.-Servatius-Kirche ragen heraus  und bilden die architektonischen Endpunkte der West-Ost-Achse. Kurios ist der über dem Stadttor sichtbare Westerturm mit seiner schraubenförmig gedrehten Spitze, auch ein Wahrzeichen von Duderstadt. Die Gäste bewunderten das Essemble von Fachwerkhäusern, eins schöner als das andere – über 600 sollen es sein. Doch die Stadt hat nicht nur Historisches zu bieten. Sie beherbergt auch einen bedeutenden  Industriebetrieb, nämlich die Firma Otto Bock, den Weltmarktführer in der technischen Orthopädie/Prothetik. Weltweit werden über 6.000 Mitarbeiter beschäftigt. Nach einem langen Reisetag traten die Barsinghäuser Besucher – voller neuer  interessanter  Eindrücke – die Heimreise an.

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Foto: privat