Avacon lässt die Deister-Freilicht-Bühne in der Krise nicht im Stich

Der Regionalreferent des Stromversorgers, Frank Glaubitz, überreicht Spende in Höhe von 2000 Euro / Diesjährige Musical Night entfällt / Corona-Soforthilfe vom Land Niedersachsen in Höhe von 42.000 Euro steht

V.li.: Frank Glaubitz (Avacon), Freilichtbühnen-Techniker Jonas Lauer und die Vereinsvorsitzenden, Julia Nunez-Bartolomé und Malte Großestrangmann

BARSINGHAUSEN (ta). Wie für andere freie Theater und Kulturschaffende stellt die Corona-Krise auch für Deister-Freilicht-Bühne einen großen Einschnitt dar. Allein bei den kalkulierten Einnahmen ergibt sich durch den Ausfall der Spielzeit 2020 ein sechsstelliger Verlust. Wie die Vereinsvorsitzenden, Julia Nunez-Bartolomé und Malte Großestrangmann, heute bekanntgaben, wird auch die beliebte Musical Night nicht wie geplant stattfinden können. Zu diesem Ergebnis sei man nach Gesprächen mit dem Veranstalter gekommen. Die Entscheidung habe man schweren Herzens getroffen, aber es sei nun einmal klar gewesen, dass der wirtschaftliche Ertrag den Aufwand nicht gerechtfertigt hätte – immerhin kämen die Künstler auch aus verschiedenen Ländern. Angedacht war, die Musical Night auf drei Aufführungen mit jeweils nur 250 Besuchern zu splitten, aber man werde die Veranstaltung auf 2021 verschieben. Die bereits verkauften Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit. Sollten darüber hinaus noch zahlreiche weitere Gäste Interesse an der Musical Night haben, könne es im Juli nächsten Jahres durchaus zwei Aufführungen geben. Daher bittet die Freilichtbühne darum, dass sich Interessierte schon jetzt für die weiteren Planungen melden. Ein zusätzlicher Kartenvorverkauf würde dann im Dezember starten. Gute Nachrichten hat der Kulturverein indessen vom niedersächsischen Ministerium für Kultur und Wissenschaft erhalten. Der Antrag auf Unterstützung im Rahmen der Corona-Soforthilfe wurde positiv beschieden, so dass man mit einer Unterstützung in Höhe von 42.000 Euro rechnen könne. Auch seitens der Stadt habe es erste positive Signale gegeben, hier fehle allerdings noch die schriftliche Mitteilung auf Bewilligung. Finanzielle Hilfe gab es heute zudem von der Avacon, für die Regionalreferent Frank Glaubitz eine Spende in Höhe von 2000 Euro zusagte. „Ich bin gebürtiger Barsinghäuser und meine Großmutter war schon bei der allerersten Vorstellung auf der Bühne im Jahr 1931 dabei. Die Deister-Freilicht-Bühne gehört einfach zu Barsinghausen, außerdem wollen wir unseren Partner in dieser schweren Zeit nicht im Stich lassen“, sagte Glaubitz. Als Stromversorger wolle man nun bei der Erneuerung der technischen Anlage helfen. Der Vereinsvorstand als auch das 30-köpfige Team der Techniker kann in diesem Sinn der Zwangspause durch die Epidemie durchaus auch was Positives abringen, denn nun habe man die nötige Zeit und Ruhe, um Renovierungen und Instandsetzungen anzugehen. „Das ist auch eine Investition in die Zukunft“, betonte Julia Nunez-Bartolomé. Auf der To-Do-Liste stehen unter anderem die Erneuerungen von Schaltkästen bei den Garderoben, der Klimaanlage, von Kabelschächten sowie eine grundlegende Überprüfung der zahlreichen Stromkabel beim Technikhaus. Man könne froh sein, dass der Verein über so viele ehrenamtliche Techniker in den eigenen Reihen verfüge, meinten Nunez-Bartolomé und Großestrangmann. Zu diesen gehört auch der 19-jährige Jonas Lauer, der praktischerweise auch noch Mitarbeiter von Avacon ist. Er leitet die Tontechnik und ist momentan voll damit beschäftigt, die rund sechs Kilometer an Stromkabel zwischen dem Technikhaus und der Bühne zu inspizieren und zu erneuern. Hilfe beim Verlegen von neuen Wasserrohren gibt es darüber hinaus auch von den Stadtwerken Barsinghausen.

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