BUND-Vorsitzender Frank Roth: Windenergieanlagen in Wäldern sind mit Augenmaß möglich und nötig

BARSINGHAUSEN/REGION (red).

Mit Bezug auf einen Artikel in einer Tageszeitung meldet sich Frank Roth von der BUND-Gruppe Barsinghausen zu Wort: „Die in diesem Artikel vorgestellte Meinung einzelner Funktionsträger gibt nicht den Stand der Zielsetzung der beiden großen Organisationen NABU und BUND wieder. Die Behauptung, dass für Windkraftanlagen mit den Zubringern immer große Waldflächen gerodet werden müssten, ist unredlich. Andere Bundesländer wie Hessen und Bayern haben längst Windkraftanlagen naturverträglich an ausgewählten Standorten im Mittelgebirge errichten lassen. In Niedersachsen besteht zudem eine ganz besondere Situation: Wegen der schweren Waldschäden durch Trockenheit und Borkenkäfer gibt es Tausende Hektar in unseren Wäldern, auf denen jetzt Windräder ohne Rodungen aufgestellt werden könnten. Der auf diesen Riesenflächen neu entstehende Naturwald benötigt die kommenden Jahrzehnte für eine problemlose Entwicklung – auch mit eingestreuter Windkraft. Natürlich gilt auch hier: Die Dosis machts! Es geht nicht um eine Verspargelung von Waldgebieten, sondern um sorgfältig ausgewählte Plätze für Einzelanlagen – dabei haben wir als Naturschützer die Möglichkeit der Mitgestaltung. Zumal sich BUND und NABU in Niedersachsen dafür einsetzen, dass über 2% der Landesfläche für den Ausbau der Windenergienutzung genutzt werden soll. Hier gibt es jetzt die Möglichkeit, das dort durchzuführen, wo es niemanden stört und der Wald noch einen Nutzen zieht – denn gerade die regenerative Energie ist notwendig für den Klimaschutz und damit für den Erhalt der Wälder. Jahrzehnte problemlose Windkraftnutzung zu verschenken – das wäre ein skandalöser Fehler, der mit dazu beitragen würde, dass die Pariser Klimaziele bei uns nicht erreicht werden. Zur Erinnerung: Eine Windkraftanlage mit heute typischen 3 MegaWatt Leistung erzeugt etwa 9.000.000 kWh Strom pro Jahr! Das reicht für 4500 4-Personen-Sparhaushalte und ist soviel, wie ca. 75.000 m² Photovoltaikfläche erzeugen. Fazit: Es gelingt keine Energiewende, ohne den vielfältigen und sorgfältigen Einsatz von Windkraft“, betont Frank Roth.

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