Vier mobile Teams sind in Pflegeeinrichtungen unterwegs
REGION (red). Die ersten Impfdosen für die Region und Landeshauptstadt Hannover sind da. Am Mittwoch, 30. Dezember 2020, haben die sogenannten mobilen Teams ihre Arbeit aufgenommen. Sie werden in den kommenden Monaten Bewohnerinnen und Bewohnern sowie die Beschäftigten in Alten- und Pflegeheimen gegen Covid-19 impfen. Zum Start sind vier mobile Teams unterwegs, die jeweils aus einem Arzt oder einer Ärztin, einer impfberechtigten Person und zwei Verwaltungshelferinnen oder Verwaltungshelfern bestehen. Die Koordination des Impfbetriebs ist bei der Feuerwehr Hannover angesiedelt. Neben der Feuerwehr selbst sind in den Impfteams auch Kräfte der Johanniter-Unfall-Hilfe, des Malteser Hilfsdiensts und des Arbeiter-Samariter-Bund unterwegs. Erste Einrichtungen waren am Mittwoch das Seniorenpflegeheim Stift „Zum Heiligen Geist“ im hannoverschen Stadtgebiet und das Alten- und Pflegeheim Haus Sonneneck in Wunstorf-Großenheidorn. 251 Menschen – Bewohnerinnen und Bewohner sowie Pflegekräfte – standen auf der Liste, die bereit sind sich impfen zu lassen. Die Erste, die in der Region Hannover geimpft wurde, war eine 86-Jährige. Die Heimaufsichten von Stadt und Region Hannover hatten vor Weihnachten 178 Alten- und Pflegeheime angeschrieben und um die Bereitstellung der Daten Bewohnerinnen und Bewohner und Pflegkräften gebeten, die sich impfen lassen wollen. Die entsprechenden Listen werden im Impfzentrum in das Landessystem für die Terminvergabe eingespeist. Das System generiert dann für jede zu impfende Personen einen Code und die notwendigen Formulare, die das entsprechende Impfteam ausgehändigt bekommt, um vor Ort den Impfprozess abwickeln zu können. Der Impfstoff wurde am Mittwoch zunächst an das Gemeinsame Impfzentrum (GIZ) geliefert, wo die notwendige Infrastruktur zur Kühlung des Impfstoffs auf -70 Grad Celsius aufgebaut ist. Für die eigentliche Impfung muss der Stoff dagegen Kühlschrank-Temperatur haben. „Hinter jeder Impfung steckt ein erheblicher logistischer Aufwand“, erläutert der Leiter der hannoverschen Feuerwehr, Dieter Rohrberg. Regionspräsident Hauke Jagau lobte das Engagement der Beteiligten: „Ich habe große Hochachtung vor dem, was hier geleistet wird. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass zwischen und an den Feiertagen Menschen bereit sind, die Impfungen zu organisieren und durchzuführen. Die Kurzfristigkeit hat den Beteiligten einiges abverlangt. Ich danke allen für ihr Engagement. Die Impfung ist ein wichtiger Baustein, um wieder mehr Kontakte und Miteinander zuzulassen.“ Oberbürgermeister Belit Onay ergänzt: „Die Covid-19-Impfungen werden ein Marathon, das muss allen klar sein. Meine Hoffnung ist, dass wir mit den Impfungen und den daraus noch zu ziehenden Erkenntnissen, was Dauer der Immunität und Übertragungsrisiko durch bereits Geimpfte angeht, ein Stück weit Normalität zurückgewinnen. Mit dieser Aussicht können wir zuversichtlich und motiviert die bevorstehenden Kraftanstrengungen in 2021 angehen.“ Auf Bundesebene war festgelegt worden, dass im ersten Schritt die Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie alle dort Beschäftigten geimpft werden, die Kontakt zu Bewohnerinnen und Bewohnern haben. Im Anschluss sollen im zweiten Schritt die über 80-Jährigen geimpft werden, ehe die übrige Bevölkerung folgt. Wie lange es dauern wird, alle Impfwilligen zu impfen, wird in erster Linie von der Verfügbarkeit des Impfstoffes abhängen. „Wir sind bereit, wenn größere Mengen Impfstoff zur Verfügung stehen“, betont Rohrberg. Termine für Impfungen im Gemeinsamen Impfzentrum werden aktuell über das Terminmanagement durch das Land Niedersachsen noch nicht vergeben. Die Terminvergabe hängt von der Lieferung des notwendigen Impfstoffes durch das Land Niedersachsen ab. Fragen zur Impfung beantwortet die Hotline des Landes unter der Nummer 0800 9988665.
Foto: Region Hannover / Christoph Borschel