Die Ackerhummel ist die Königin des „Insektensommers“

Über 13.000 Menschen haben sich an der Zählaktion beteiligt

Foto: Helge May

NIEDERSACHSEN (red). Aus Niedersachsen stammen rund 653 Meldungen mit 6.386 Sichtungen. Die Ackerhummel wurde in diesem Jahr am häufigsten gemeldet – wie auch in den vergangenen Jahren. In der Rangliste der zehn am häufigsten gemeldeten Arten für den Insektensommer 2021 folgen nach der erstplatzierten Ackerhummel Siebenpunkt-Marienkäfer, Asiatischer Marienkäfer, Steinhummel, Wildbiene, Hainschwebfliege, Westliche Honigbiene, Holzbiene, Fliege und Ameise. Die Top 3 für beide Zählzeiträume sieht in Niedersachsen wie folgt aus: Während im Juni die Steinhummel den Sieg einfliegen kann und Hainschwebfliege auf Platz 2 und der Asiatische Marienkäfer auf Platz 3 folgen, summt im August ebenfalls die Ackerhummel auf Platz 1, gefolgt von Kleinem Fuchs und Siebenpunkt-Marienkäfer.

Gärten waren die artenreichsten Meldeorte: „Wir freuen uns, dass sich erneut so viele Menschen Zeit für die Natur genommen haben. Es zeigt das anhaltende Interesse der Bevölkerung an unseren heimischen Insekten. Das Engagement für Käfer, Hummel und Co. ist auch dringend nötig, wie der weiter fortschreitende Insektenschwund zeigt“, so Matthias Freter vom NABU Niedersachsen. „Wer seinen Garten oder Balkon insektenfreundlich gestaltet, kann dieser wichtigen und faszinierenden Tiergruppe außerdem ganz einfach und praktisch helfen.“ Die Gärten zeigten sich bei Betrachtung der verschiedenen Meldeorte auch mit am artenreichsten: Mehr als zehn verschiedene Insektenarten wurden dort im Schnitt gefunden – nur am Teich gab es mit elf Arten pro Meldung mehr. Auf Balkonen wurden durchschnittlich sechs unterschiedliche Arten gesichtet.

2021 war kein Wespenjahr: Was bei den Meldungen besonders auffällt: Im Gegensatz zu den sehr warmen und trockenen Vorjahren wurden 2021 deutlich weniger Wespen gesichtet. 2020 waren es bundesweit im Schnitt 11,5 Wespen pro Meldung, 2021 nur 4,5. „Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass das Frühjahr und auch der Hochsommer sehr nass waren“, sagt Freter. „Daher gab es weniger Wespenstaaten und möglicherweise auch weniger Individuen pro Staat. Zusätzlich war die Woche des Zählzeitraums im August selbst relativ kalt, weshalb speziell in dieser Woche weniger Wespen beobachtet wurden.“ Derzeit seien aber wieder etwas mehr Wespen unterwegs: „Wespen-Staaten erreichen Ende August, Anfang September ihren Höhepunkt. Dann sehen wir mehr Tiere, die uns auch mal beim Eis essen oder Grillen stören“, so Freter. Weiter aufwärts ging es für die Holzbiene: Die Sichtungen hatten bisher in jedem Jahr zugenommen, nun hat sie es deutschlandweit erstmals in die Top Ten – auf Platz 8 – geschafft.

Foto: Helge May