Finanzielle Zwickmühle: TSV Goltern beschließt Beitragserhöhung

Sinkende Förderzuschüsse und Mitgliederzahlen zwingen den Verein zum Handeln

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Vorsitzender Georg Olfermann

GROßGOLTERN (ta). Nach der Kürzung der städtischen Sportförderung und der Einführung der Hallennutzungsgebühr sehen sich die Sportvereine nun offensichtlich zu Maßnahmen genötigt, die sie lieber vermieden hätten. Eine Anhebung der Mitgliedsbeiträge um drei Euro pro Monat hat gestern die Hauptversammlung des TSV Goltern bei einer Enthaltung beschlossen. Zuvor hatte der TSV-Vorsitzende, Georg Olfermann, leidenschaftlich um eine Beitragserhöhung um 2,50 Euro pro Monat und Mitglied geworben. „Die Politik hat versagt“, kritisierte er und rechnete vor, dass der Verein in 2015 rund 10.000 Euro weniger durch die Sportförderung erhalte und rund 3600 Euro für die Nutzung der Hallen zahlen müsse. Zu dieser Doppelbelastung käme dann noch der auf 507 Personen gesunkene Mitgliederstand, so dass auch hier erhebliche Mindereinnahmen drohten. Olfermann kündigte einen radikales Sparen an und forderte mehr ehrenamtliches Engagement ein. Sonst sei die Existenz des Vereins erheblich bedroht. „Was passiert eigentlich, wenn der Rasenmäher kaputt geht“, fragte der Vorsitzende und machte damit die Dringlichkeit einer Beitragsanpassung deutlich. Weiteres Problem der Sportvereine sei die Konkurrenz zu den Fitnessstudios. Dieses Nutzerklientel gelte es mit modernen Angeboten zurück zu holen. Handlungsbedarf bestehe zudem beim Aschenplatz, der nicht mehr von der Stadt gepflegt werde und eventuell in einen Naturrasenplatz umgewandelt werden könnte, sofern das Projekt von Sponsoren unterstützt werde sowie bei der Flutlichtanlage, die einfach zu hohe Stromkosten verursache. Die Versammlung segnete den vorgelegten Haushaltsplan einstimmig ab. Ebenso wurde der geschäftsführende Vorstand, bestehend aus dem Vorsitzenden, Georg Olfermann, dem zweiten Vorsitzenden, Christoph Sauer, Schatzmeisterin Ursel Flade und Schriftführerin Raphaela Goihl, wiedergewählt. Olfermann kündigte jedoch auch an, nach der dreijährigen Amtszeit nicht wieder kandidieren zu wollen. Bei den Ehrungen wurden Siegfried Bartelt für 50 Jahre, Regina Borsutzky, Rolf Schulze-Schwering und Klaus Pietsch für 40 Jahre sowie Michael Fischer für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit mit Urkunden und Nadeln ausgezeichnet. Neue Ehrenmitglieder sind Gitta Gäfke, Elisabeth Rieger, Christine Grundey, Manfred Nowak und Hans-Dieter Schaffer.

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IMG_6607Foto: ta