Für einen Zuschuss vom Land braucht die „Krawatte“ 36.000 Euro von der Stadt

Teile der Lokalpolitik zeigen sich irritiert wegen der erneuten Anfrage und verlangen mehr Infos zur Finanzierung der nächsten Bauabschnitte

BARSINGHAUSEN (ta). Der Kulturverein „Krawatte“ hat erneut einen Förderantrag bei der Stadt eingereicht. Zur Sanierung des Obergeschosses brauchen die Kulturschaffenden 36.000 Euro. Der Betrag errechne sich auf der Grundlage eines möglichen Zuschusses vom Land, welches die Gelder aber nur bewilligen werde, wenn sich die Kommune mit 15% beteilige, erklärte Bärbel Cronau-Kretschmar vom Vereinsvorstand gestern im Ordnungs- und Ehrenamtsausschuss. Das Obergeschoss sei sinnvoll für die spätere Nutzung des soziokulturellen Zentrums. Geplant sind neue Fenster, eine Heizung, Elektroinstallationen und ein zweiter Fluchtweg. Mit Mitteln der „Aktion Mensch“ solle außerdem der barrirefreie Ausbau des Obergeschosses und hier insbesondere der Einbau eines Fahrstuhls vorangetrieben werden. Laut Vorlage ergeben sich Gesamtkosten in Höhe von 240.000 Euro, die unter anderem zu maximal 75% aus Fördermitteln des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur stammen sollen. Irritiert zeigte sich Bettina Klein von „Aktiv für Barsinghausen“. Sie wollte wissen, ob die Bauabschnitte 2b und 3 sowie die folgenden Bauabschnitte abgesichert seien und wann der letzte Bauabschnitt abgeschlossen sein wird. Der zeitliche Abschluss der Sanierung der ehemaligen Krawattenfabrik sei offen und hänge letztendlich mit den finanziellen Förderbedingungen zusammen, antwortete Cronau-Kretschmar. Gesichert sei die Finanzierung des dritten Bauabschnitts, während es für den Abschnitt 2b noch einen Fehlbetrag gebe. Von der Politik wurde daraufhin eine detaillierte Auflistung der Bauabschnitte, der jeweiligen Kosten sowie des Standes der Finanzierung gefordert. FDP-Ratsherr Fred Wellhausen wollte außerdem wissen, ob der Verein weitere Zuschüsse bei der Stadt beantragen wolle. Es sei schwierig zu sagen, wie sich die künftige Förderung der anstehenden Bauabschnitte darstellen werde, räumte Cronau-Kretschmar ein. Für den späteren Betrieb sei jedenfalls vorgesehen, die laufenden Kosten der Krawatte aus den Mieten vom Kunstverein und von der Kunstschule NOA NOA zu finanzieren. CDU-Ratsherr Karl-Heinz Neddermeier machte außerdem darauf aufmerksam, dass für den Betrieb des Kulturzentrums auch noch das Problem der fehlenden Parkplätze gelöst werden müsse. Im Vorfeld der nächsten Ratssitzung soll der Verein nun detaillierte Informationen zur Finanzierung des Projektes vorlegen, denn die beantragten 36.000 Euro müssten zeitnah in den Haushalt 2020 eingestellt werden.

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