Handball: Toller Kampf der Recken wird nicht belohnt

HANNOVER-BURGDORF (red). 

Die TSV Hannover-Burgdorf hatte am Donnerstag alle Trümpfe in der Hand, um ihre tolle Heimserie in der Handball-Bundesliga fortzusetzen. Am Ende entführte jedoch der SC Magdeburg einen schmeichelhaften 29:27 (15:13)-Sieg ein. Im Angriff lag bei der Mannschaft von Carlos Ortega einiges im Argen, doch nachdem Necj Cehte nach einem zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand zum 24:24 (51.) ausglich, hätte das Spiel kippen können. In Unterzahl erkämpfte die starke Deckung zweimal den Ball, doch Cehte und Vincent Büchner im Gegenstoß vergaben jeweils leichtfertig die Führung. Ivan Martinovic, glich noch zweimal vom Siebenmeterstrich zum 26:26 (56.) aus, ehe die Unparteiischen dem Spiel die entscheidende Richtung gaben. Die Recken hatten den Ball gewonnen, als es plötzlich einen Pfiff gab. Statt Ballgewinn Recken gab es die Zeitstrafe gegen Hannes Feise und das 26:28 – die Entscheidung. Ortega war nach dem Abpfiff lautstark im Gespräch mit Kollege Bennet Wiegert. Auf einen Nenner kamen die Trainer aber nicht. Die Recken verschwanden enttäuscht in der Kabine, ob der verpassten Chance.

Trotz eines kapitalen Fehlstarts bewiesen die Recken eine tolle Moral. „Ich bin stolz auf den Kampf meiner Mannschaft“, lobte Ortega hinterher. Zwei Ballverluste zu Beginn bestrafte der SCM im Gegenstoß und führte nach fünf Minuten mit 4:1. Dann landete der Ball im Seitenaus und weil die Kugel von einem Fotografen berührt wurde, musste sie gewechselt werden. Mit dem neuen Spielgerät lief es endlich. Vincent Büchner netzte im Konter zum 2:4 (7.) und Kapitän Fabian Böhm traf sogar zum 5:6-Anschluss (12.). Seine Mannschaft machte im Angriff aber weiter viele Fehler, doch die Deckung stand jetzt stabil. Dazu entschärfte Torhüter Domenico Ebner zwei Siebenmeter und Cehte egalisierte zum 9:9 (20.). Die Gastgeber haderten danach eins um andere Mal mit etlichen für sie unglücklichen Pfiffen und fraglichen Zeitstrafen. Sekunden vor der Sirene traf der SCM zum 13:15-Pausenstand. Nach dem Wechsel plötzlich verkehrte Welt. Jetzt machte der Gast die Fehler und Hannover glich aus. Was Ilja Brozovic allein vor Jannick Green im Magdeburger Tor noch verpasste, holte Martinovic wenig später nach – das 17:16 (36.) und damit die erste Führung. Sicherheit gab das nicht. Wie schon über weite Phasen von Hälfte eins fehlte im Angriff die Tiefe. Mit einem 6:1-Lauf konterten die Gäste wieder zum 18:22 (43.). Doch es blieb ein Spiel der Wenden. „Am Ende hätte es in beide Richtungen“, sagte SCM-Trainer Wiegert.

Foto: Uwe Serreck