Handballbundesliga: Hannover-Burgdorf wird Favoritenrolle gerecht

HANNOVER-BURGDORF (red).

Am Ende ist es für die TSV Hannover-Burgdorf ein Pflichtsieg gewesen. Bei endlich mal wieder typisch norddeutschem Schmuddelwetter gewann die Mannschaft von Carlos Ortega vor 4283 Zuschauern in der TUI-Arena mit 33:28 (17:14) gegen den Tabellenletzten Eulen Ludwigshafen. Rechtsaußen Timo Kastening hatte hinterher nicht nur wegen seiner zwölf Tore ein breites Grinsen im Gesicht: „Es hat Spaß gemacht heute.“

Vor dem Anpfiff wurde an das begeisternde Relegationsduell beider Clubs erinnert, dass Hannover in letzter Sekunde den Aufstieg in die Bundesliga brachte. Ob es am Schock der Verletzung von Pavel Atman (der Spielmacher war am Sonnabend im Abschlusstraining umgeknickt) lag? In der Anfangsphase war von der Begeisterung dieses Spiels nichts zu sehen. Erst in der 8. Minute gelang Ilja Brozovic mit dem Treffer zum 2:3 das erste Feldtor. Dann nahmen die Recken endlich Tempo auf. Die Gäste aus Friesenheim wehrten sich mit Härte – zu Lasten von fünf Zeitstrafen. Das gab Platz, wobei vor allem Timo Kastening den Platz nutzte und mit acht Toren vor der Pause bester Schütze war. Erneut Brozovic gelang beim 8:7 die erste Führung und über 13:10 (22.) wuchs der Vorsprung kurz vor der Pause das erste Mal auf vier Treffer an.

Der erste erfolgreiche Angriff nach Wiederanpfiff gehörte zwar den Eulen, aber der Torhunger von Timo Kastening war noch längst nicht gestillt. Per Doppelschlag der neue Nationalmannschaftskandidat binnen 35 Sekunden auf 20:15 (35.). Wenn es läuft, klappt alles. Im Stile von Casper Mortensen verwandelte Lars Lehnhoff einen Siebenmeter per Heber zum 24:18 (41.). Die Fans feierten und Carlos Ortega nutzte den klaren Vorsprung, um Fabian Böhm und Ilja Brozovic Verschnaufpausen zu geben. Der Schwung ging damit verloren. Auch weil die Gastgeber – verständlicherweise – in den Verwaltungsmodus schalteten. Weil auch die Eulen kaum noch Ideen hatten, wurde das Spiel zäh. Für die wenigen Höhepunkte sorgte Timo Kastening, der hinten einen Gegenstoß abfing und im Gegenzug auf 26:21 (50.) erhöhte. „Ich will mich trotzdem weiterentwickeln und man muss klaren Kopf bewahren“, zeigte sich das Recken-Eigengewächs hinterher reflektiert. In der Schlussphase gab es noch ein Torfestival und nur nicht nur strahlende Gesichter bei Timo Kastening.

Foto: Uwe Serreck