Idyllischer Heilpflanzengarten beeindruckt Barsinghausens Gartenbaufreunde

BARSINGHAUSEN/CELLE (red).

Bei strahlendem Sonnenschein unternahm der Deister- Obst- und Gartenbauverein Barsinghausen am 6. September eine Fahrt zum Heilpflanzengarten in Celle. Wegen der Corona-Pandemie war die Teilnehmerzahl eng begrenzt und der Bus nur zur Hälfte besetzt. Nach einer Fahrt durch die Altstadt von Celle kamen die Barsinghäuser Ausflügler gegen 13 Uhr am Ziel an, wo sie von der Gästeführerinin Empfang genommen wurden. Unter fachkundiger Führung begann dann die Besichtigung des etwa 7000 Quadratmeter großen Heilpflanzengartens, der sich hinter dem Eingangsgebäude in idyllischer und geschützter Lage befindet. Der Heilpflanzengarten war zur Expo im Jahre 2000 als ein Projekt der Stadt Celle angelegt worden. Ein Pavillon an der Westseite und ein Wasserbecken mit einem Springbrunnen sind Markierungspunkte,und in der Längsrichtung des Gartens verläufteine kanalförmige Wasserachse.

Über 300 einheimische Heilpflanzen in gepflegten Beeten konnten bewundert werden. The­menbeete, darunter Beete mit Duft- und Aromapflanzen, Giftpflanzen, Färberpflanzen, Sumpf­pflan­zen und Pflan­­zen aus der Bachblüten-Therapie, erleichterten die Übersicht. Auf den „Farbigen Beeten“ waren nur sol­che Pflanzen zu bestaunen, die weiße Blüten, Blätter oder Früchte tragen. Besondere Auf­merksamkeit fanden drei spezielle Beete, die Hildegard von Bingen, Sebastian Kneipp und Matthias Leisen für ihre hervorragenden Verdienste in der Heil­pflan­zenkunde gewid­met waren. Während des Rundganges gab es für die Barsinghäuser Besucher hochinteressante und wis­sens­werte Informationen über Heilpflanzen und ihre Verwendung. Historische und naturheilkundliche Aspekte kamen nicht zu kurz. So manches „Un­kraut“, das zu Hause im eigenen Garten wächst, entpuppte sich als Heilpflanze. Den Besuchern wurde erklärt, an welchen besonderen Merkmalen man ein­zelne Heilpflanzen, zum Beispiel die Echte Kamille, erkennt und wie man sie von ähnlich aussehenden Pflanzen, die keine Heil­wirkung haben, unterscheiden kann. Nach der Besichtigung des Heilpflanzengartens konnten die Barsinghäuser Gartenfreunde im Café KräuThaer eine vorzügliche Torte genießen. Die Torten und Kuchen werden von Schülerinnen der Albrecht-Thaer-Schule hergestellt und serviert. Die Schülerinnen betreiben das Café im Rahmen ihrer hauswirtschaftlichen Fachausbildung mit Unterstützung der Betriebsleitung und Lehrkräfte. Nach dem Kaffeetrinken blieb noch genügend Zeit, um im KräuThaer-Laden nach einem passenden Mitbringsel Ausschau zu halten. Der Laden wird ebenfalls von den Schülerinnen der Fach­schule mit Anleitung von Betriebsangehörigen betrieben. Es werden selbst her­ge­stellte Produkte angeboten, zum Beispiel Marmeladensorten, Gelees, Chutneys, Öle, Salben u.a. Der Namensgeber für diese Einrichtungen ist Albrecht Daniel Thaer, geboren 1752 in Celle, bekannt als Wegbereiter und Begründer der Agrarwissenschaft. Er war ein Förderer der Landwirtschaft, führte die Dreifelderwirtschaft ein und errichtete im Jahre 1802 auf dem Gelände des heutigen Heil­pflanzengartens die erste landwirtschaftliche Lehranstalt in Deutschland. Die Besichtigung des Heilpflanzengartens war ein großer Erfolg. Um 17.00 Uhr begann die Heim­reise. Ein erlebnisreicher Tag in der wunderbaren Welt der heimischen Heilpflanzen ging zu Ende und wird in guter Erinnerung bleiben.

Foto: privat