REGION (red).
Blühende Krokusse und die Rückkehr der Zugvögel künden schon länger das Nahen des Frühlings an. Niedersachsens Ackerbauern hoffen eindringlich, dass der Winter sich nun nicht mehr mit späten Kahlfrösten in Erinnerung bringt. „Tiefe Minustemperaturen ohne Schneedecke würden die Vegetation jetzt stark schädigen“, sagt dazu Karl-Friedrich Meyer, Vorsitzender im Ausschuss Pflanze des Landvolkes Niedersachsen. Nach einer Umfrage in dem Gremium haben sich die Wintersaaten in den vergangenen Monaten gut entwickeln können. Sie sind im Wachstum bereits weit fortgeschritten. Kahlfröste, das heißt tiefe Minustemperaturen ohne schützende Schneedecke, bergen jetzt die Gefahr, dass sie die empfindlichen Vegetationskegel in der Pflanzenspitze zerstören. Das würde einen Totalausfall bewirken. Ein gewisser Kältereiz, von Fachleuten als Vernalisation bezeichnet, bewirkt beim Wintergetreide dagegen eine gute Entwicklung, darauf haben die Pflanzen aber jetzt schon wiederholt verzichten müssen. Die ergiebigen Niederschläge im Februar waren nach Aussage der Landwirte dringend notwendig. „Wir Bauern hätten uns den Regen durchaus früher und etwas besser verteilt gewünscht“, merkt Meyer an. Jetzt steht das Wasser insbesondere auf den Feldern, wo es aufgrund der Bodenverhältnisse nicht so schnell nach unten abfließen kann wie auf sandigen Böden. Auf den zurzeit sehr nassen Flächen werden die Landwirte daher den Beginn der Frühjahrsbestellung nach hinten schieben müssen. Im Unterboden allerdings sind die Regenfälle noch längst nicht überall angekommen, dort wirkt das Niederschlagsdefizit der vergangenen beiden Jahre noch nach.
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