Johanniter informieren über Warnwestenpflicht

Die Gesetzesänderung wird ab dem 1. Juli 2014 gültig.

Hannover. Es gilt eine neue Regelung für alle in Deutschland zugelassenen Pkw, Lkw und Busse: Ab dem 1. Juli ist eine Warnweste im Fahrzeug Pflicht. Nur Motorräder sind ausgenommen.“Eine Warnweste kann im Zweifelsfall das Leben retten: Jeder Fahrer wird damit auf dem Seitenstreifen einer Autobahn oder einer Landstraße besser und schneller gesehen“, empfiehlt der Experte Kersten Enke, Leiter der Johanniter-Akademie Bildungsinstitut Hannover im Landesverband Niedersachsen/Bremen der Johanniter-Unfall-Hilfe.

Die Johanniter raten, in jedem Fahrzeug mindestens eine, bestenfalls vier Warnwesten, zu deponieren. „Es geht im Notfall darum, dass die ganze Besatzung eines Fahrzeugs im Verkehr zu sehen ist. Das ist entscheidend“, weiß auch Enke.

Am besten griffbereit – Wer einen Unfall oder eine Panne hat, sollte schon vor Verlassen des Fahrzeugs die Signalweste anlegen. Aus diesem Grund empfehlen die Johanniter die Warnkleidung immer mit Bedacht zu verstauen. Viele Fahrer bewahren ihre Westen im Handschuhfach oder im Kofferraum auf. Bei einem Unfall kann es aber passieren, dass beides nicht zugänglich ist. Deshalb sollte sie immer griffbereit sein. „Wer bei einem Verkehrsunfall ohne sichtbare Warnweste an den Kofferraum geht, handelt leichtsinnig. Idealer für die Aufbewahrung ist die Mittelkonsole oder aber das Seitenfach in der Tür. So kann jeder Insasse schon im Auto die Weste anziehen“, erklärt Enke.

Eine Warnweste ist ein Kleidungsstück in meist gelber oder orangefarbener Tagesleuchtfarbe mit retroreflektierenden Streifen, das dazu dient, Personen besser zu sehen. Es existiert hierfür eine europaweit einheitliche Norm, nach der die Mindestfläche des sichtbaren Materials und die Werte der Rückstrahlung erfüllt werden müssen. Das Kontrollzeichen EN 471 garantiert diesen Standard. Der Preis für eine Weste liegt in der Regel zwischen drei und 15 Euro. Sie sind im KFZ-Fachhandel, in gut sortierten Tankstellen und als Aktionsware in Supermärkten erhältlich.

Die neue Regelung ist eine Gesetzesänderung und ein Beschluss des Bundesrats, der damit den europäischen Nachbarstaaten folgt. In einigen Ländern ist das Kleidungsstück schon für alle Fahrzeuginsassen Pflicht. Bei Verstoß drohen hohe Geldbußen. Die Johanniter empfehlen deshalb, vor jeder Reise ins Ausland die Vorschriften zu überprüfen.