Leserbrief: „Das E-Auto ist das Spielzeug der Grünen“

Hans-Joachim Tilgner sieht den Trend zur E-Mobilität kritisch

BARSINGHAUSEN (red). „Ich hatte einen Artikel gefunden, in dem geschrieben wird, wir sollen keine Knopfzellen–Batterien verwenden. In den Knopfzellen–Batterien wären zu viele „Seltene Erden“, die ja klimaschädlich abgebaut werden. Natürlich finden Knopfzellen–Batterien Verwendung in Armbanduhren, Kleinwetterstationen, Teelichtern und vieles mehr. Aber was ist mit den riesigen Batterien für Elektrofahrzeuge, diese wiegen bis 400 kg. Zur Herstellung eines Elektrofahrzeuges muss noch immer konventionelle hergestellte Energie verwendet werden. Vor allem die Herstellung der Akkus verbraucht viel Energie und belastet das Klima enorm. Auch die Herstellung und Gewinnung der notwendigen Ingredienzien belasten enorm stark unsere Umwelt und das Klima. So wird z.B. für die Herstellung von 1 Kilogramm Lithium 10.000 Liter Wasser benötigt, welches dem Grundwasser entzogen wird und das lithiumhaltige Salzwasser auf riesigen Flächen verdunstet. Diese Flächen werden auf unwiederbringliche Weise vernichtet. Die Flächen werden rundherum trockengelegt und in einigen Jahren auf Kosten eines kurzfristigen wirtschaftlichen Gewinnes in Wüstenflächen umgewandelt. So geht jedes Jahr fruchtbares Land in der zweifachen Größe des Saarlands verloren und kann nicht mehr genutzt werden, weil die Flächen verseucht sind. Zur Herstellung eines 400 kg schweren Akkus werden folgende Stoffe benötigt:

  • 6 kg Lithium
  • 10 kg Mangan
  • 11 kg Kobalt
  • 32 kg Nickel
  • 100 kg Grafit

Auch die restlichen Stoffe (Mangan, Kobalt, Nickel, Grafit) werden auf ähnliche Weise wie Lithium umwelt- und klimaschädlich abgebaut. Dass bei der Gewinnung der Rohstoffe in erheblichem Maß und Umfang auch Kinderarbeit eine große Rolle spielen, nehmen die Grünen gerne in Kauf und interessiert sie nicht. Sie plädieren weiterhin für den Kauf von Elektrofahrzeugen. Weitere Nachteile, die gegen den Kauf eines Elektrofahrzeugs sprechen: Bei einem Handy hält der Akku nicht ewig. Aber was ist, wenn bei einem Elektrofahrzeug der Akku kaputt geht? Dann muss ein Neuer her. Das Gewicht eines Akkus hängt von seiner Kapazität ab. Es kann gesagt werden, dass pro Kilogramm Akkugewicht ca. 0,2 -0,4 KWh gespeichert werden können. Ein Elektrofahrzeug wird zwischen 25 – 35 KWh pro 100 km verbrauchen. So kommt es schnell zu einem Gewicht von 300 – 400 kg für einen Akku. Klare Aussagen über den Preis für einen späteren Serieneinsatz sind nicht exakt möglich. Man rechnet heute mit ca. 130 € für eine Kilowattstunde. Die Kosten für einen einsatztauglichen Stromspeicher werden auf 15.000 – 25.000 € pro Fahrzeug geschätzt. Die Verfügbarkeit der benötigten angeführten Materialien ist in den zu erwartenden riesigen Mengen (40 – 100 Millionen Fahrzeugen) als nicht gesichert anzusehen. Der Rohstoff Lithium könnte ab 2040 schon knapp werden. Somit hat das E-Auto nur eine kurze Daseinsberechtigung. Auch gibt es zurzeit kein Konzept für die Entsorgung der alten und kaputten Akkus. So haben wir die gleichen Voraussetzungen, wie bei der Entsorgung der Brennstäbe von Kernkraftwerken. Lohnt es sich bei diesen Daten, sich ein E–Fahrzeug zuzulegen? Hier sind die Grünen auf einem falschen Weg und sollten ihre Aussagen überdenken. Denn mit ihren Aussagen schaden sie dem Planeten. Das E–Auto ist eben das Spielzeug der Grünen.“

Hans-Joachim Tilgner, Hohenbostel

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