NOA NOA und Kunstverein wollen zum Jahresbeginn in die ehemalige Krawattenfabrik einziehen

Friedrich Holtiegel wirft Rainer Ballin Verleumdung und üble Nachrede vor

IMG_9038BARSINGHAUSEN (ta). Die Kunstschule NOA NOA und der Kunstverein Barsinghausen werden Anfang kommenden Jahres in die ehemalige Krawattenfabrik Ahlborn an der Egestorfer Straße einziehen, um dort gemeinsam ein soziokulturelles Zentrum zu betreiben. Möglich wurde der Ankauf des Gebäudes und des 2500 Quadratmeter großen Geländes durch eine anonyme Spende in Höhe von 150.000 Euro (Deister Echo berichtete). Gegründet werden soll noch ein soziokultureller Verein. Trotz des offenkundigen Renovierungsbedarfes sei das Objekt lohnend, sagte Kunstvereinsvorsitzender Friedrich Holtiegel. Die Ausbauplanungen umfassten einen Zeitraum von über zwei Jahren. Zu den nötigen Arbeiten, die von der Innenarchitektin Karen Bremer festgestellt worden seien, gehörten laut Holtiegel unter anderem die Trockenlegung sowie die Erneuerung der Fenster und des Fahrstuhls. Dafür brauche man die Hilfe von zusätzlichen Unterstützern. Noch sei das Gebäude ein Provisorium, aber daran seien Kunstschaffende ja gewöhnt. Auf der To-do-Liste stehen zudem noch die Aushandlung des Pachtvertrags, die Einrichtung einer Mietwohnung sowie das Stellen weiterer Anträge für Fördermittel. Zerschlagen hätten sich hingegen die Hoffnungen auf eine Unterstützung vom Land in Höhe von 100.000 Euro, informierte Holtiegel. Für NOA NOA stelle das Projekt einen Neuanfang dar, betonte der Vorsitzende der Kunstschule, Detlef Sparta, der die eigenen Erfahrungen im soziokulturellen Bereich hervorhob. Dann holte Holtiegel richtig aus und machte seinem Ärger über einen Brief Luft, der fälschlicherweise Rainer Ballin, Betreiber des Muuh!-Veranstaltungszentrums, zugeschrieben wird. Dieser richtet sich an das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, wurde auf Facebook verbreitet und stammt in Wahrheit aus der Feder von Diana Böger, der Lebensgefährtin Ballins. Hintergrund ist ein am Mittwoch vom städtischen Sozialausschuss beschlossener Förderantrag, mit dem sich die Stadt um Mittel für das geplante Kunsthausprojekt von NOA NOA und Kunstverein bemüht. Nach Ansicht der Verfasserin sollte dieser Antrag vom Bundesinstitut genau geprüft werden, denn anstatt Gelder für eine „Abrisshalle“ (ehemalige Krawattenfabrik) zur Verfügung zu stellen, seien die Mittel für ein soziokulturelles Zentrum im Muuh“ sehr viel besser angelegt, denn hier seien schon alle erforderlichen Einrichtungen vorhanden. Dass die Stadt bei Antragstellung das Muuh! nicht als möglichen Begünstigten berücksichtigt habe, hänge mit Seilschaften zusammen, so Böger. Holtiegel stellte heute klar: „Wegen der möglichen Fördergelder aus dem Bundesprogramm haben wir der Stadt einen Vorschlag gemacht und sind der Stadt für ihre Flexibilität dankbar.“ Aufgrund des besagten Briefes sei jedoch zu befürchten, dass Barsinghausen bei der Bewilligung der Fördermittel leer ausgehen könnte. Der Brief sei ein infamer Querschuss, der den Tatbestand der Verleumdung und der üblen Nachrede erfülle. Die aktuelle Entwicklung sei sehr bedauerlich, jetzt sei auch die Stadt gefragt, denn immerhin seien ihr Seilschaften vorgeworfen worden. Mitbelastet sieht Holtiegel auch die neue Interessensgemeinschaft vom Muuh!, die sich zur Zeit um einen Erhalt des Veranstaltungszentrums bemüht. Zu dieser Initiative gehört auch Ingo Meier, der sich von der besagten Facebook-Veröffentlichung distanzierte. Karsten Hettwer vom Vorstand des Kunstvereins betonte, man wolle keine Konkurrenz zum Muuh! und auch keine gegenseitigen Diffamierungen. Als Konsequenz aus dem Schlagabtausch wollen NOA NOA und Kunstverein den soziokulturellen Verein unter Ausschluss der Öffentlichkeit gründen.

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IMG_9038Foto: ta